Conny Möller über weihnachtliche Traditionen.

Waldarbeiter rufen für gewöhnlich „Baum fällt“, doch bei mir heißt es „Baum steht“. Entgegen aller Traditionen habe ich den Weihnachtsbaum schon aufgestellt. Manch einer wird vielleicht denken, dass ist viel zu früh, doch wie sagt mein väterlicher Freund immer zu mir: Besser früh als zu spät. In meiner Kindheit zierte zumeist eine Kiefer das Wohnzimmer, heute ist es eine Nordmanntanne. Allerdings mit dem Unterschied, dass es sich nun um ein schön gewachsenes Exemplar handelt und nicht wie früher, um zwei bis drei dünne Stämmchen. Die hatten wir immer zusammengebunden, um einen ansehnlichen Weihnachtsbaum in die Stube bringen. Deshalb wurde immer viel in unserer Familie mit Lametta gearbeitet, damit die Baumstämmchen versteckt waren. Am Ende waren wir alle erstaunt, dass der Weihnachtsbaum so schmuck aussah. Heute ist das alles viel einfacher. Mein „knuffiges“ Exemplar hat nun erst einmal Zeit seine Tannenzweige auszubreiten, bevor er mit Glaskugeln und Lichterketten geschmückt wird. Mein Nachbar hat auf seinem Balkon einen Tannenbaum stehen, dessen Lichterketten am Abend auf die kommende Weihnachtszeit hinweisen soll. Schließlich ist er bereits von weitem schon zu sehen. Nun, bald wird meiner auch glanzvoll leuchten.