In unserer wöchentlichen Kolumne erklärt der Gothaer Mediziner Werner Schunk dieses Mal, warum die Haare bei Vitaminmangel grau werden können.

Vitamin B2 heißt in der Fachsprache Riboflavin und ist ein Vitamin aus dem B-Komplex, das auch als Wachstumsvitamin bezeichnet wird.

Als ein Baustein von Coenzymen hilft es, Eiweiße, Fette und Kohlehydrate in Energie umzuwandeln und unterstützt Pyridoxin (Vitamin B6) und Niacin (Vitamin B3). Es ist hitzebeständig – wird beim Kochen nicht zerstört – aber lichtempfindlich, was bei der Lagerung von Vitamin-B2-Lieferanten beachtet werden sollte.

In Milchprodukten, Fleisch, Fisch, Gemüse und Vollkornprodukten kommt es besonders reichhaltig vor. Der Bedarf eines Erwachsenen liegt bei 1,6 bis 2,0 Milligramm pro Tag. Schwangere und Stillende benötigen eine höhere Zufuhr, Kinder eine geringere.

Ein Überschuss kann vom Körper nicht gespeichert werden. Eine ausreichende Versorgung mit dem Vitamin B2 ist vor allem bei Diäten, Alkoholmissbrauch, langjähriger Einnahme der Anti-Baby-Pille, chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Verdauungsstörungen zu gewährleisten, da dann meist ein Mangel an Riboflavin eintritt.

Die Werte können außerdem durch UV-Strahlung, die Einnahme von Penizillin oder Theophyllin beeinflusst werden, die eine Aufnahme des Vitamins ins Nervensystem behindern. Als Symptome zeigen sich Rötungen im Gesicht (Flush), Verdauungsstörungen und Reflexstörungen aber auch die Graufärbung der Haare.