Gotha. Bis zu zwölf Prozent der unter 40-Jährigen leiden in Deutschland unter der Lungenkrankheit COPD. In Gotha gründet sich eine Selbsthilfegruppe.

COPD ist eine chronische Erkrankung der Lunge, dauerhaft verengte Atemwege belasten den Patienten. Wer mit dieser Diagnose konfrontiert wird, erfährt auch: Er leidet an einer unheilbaren Krankheit. Mit einer Therapie können die Symptome gelindert und dem Fortschreiten der Krankheit entgegengewirkt werden. „Das alles ist ein ziemlicher Schock“, sagt Mario Schielke. Bei dem Gothaer wurde die Krankheit bei einer Routineuntersuchung entdeckt.

„Da will man natürlich wissen, welche Möglichkeiten habe ich, selbst etwas zu tun. Und das erfährt man am ehesten von Betroffenen, die ihre Erfahrungen weitergeben können.“

Also setzte sich der Mann an seinen Computer und suchte. Was gibt es unter dem Stichwort COPD in der Region zu finden? „Schlichtweg nichts, außer Ratgeberseiten. Eine regionale Selbsthilfegruppe – Fehlanzeige“, sagt Schielke. „Die einzige, die es in Thüringen gibt, arbeitet im Norden des Freistaates, in Nordhausen.“ Alles andere als eine befriedigende Situation, befand der Gothaer.

Und er beschloss spontan: Da gründe ich eben eine COPD-Selbsthilfegruppe. Das ist ihm wichtig, weil in Deutschland bis zu zwölf Prozent der unter 40-Jährigen unter COPD leiden. „Und viele Menschen wissen gar nicht, so wie ich lange Zeit, dass sie eine lebensbedrohliche Krankheit in sich tragen.“

Schon im Januar nimmt die jüngste der Gothaer Selbsthilfegruppen ihre Arbeit auf. „Ich weiß, das ging schnell. Möglich war das durch die gute Unterstützung, die mir Hendrik Scheller von der Selbsthilfekontaktstelle im Sozialamt des Landratsamtes gab“, erklärt Schielke.

An jedem dritten Donnerstag im Monat können sich Betroffene und Angehörige zum gemeinsamen Austausch beim Verband der Behinderten in der Damaschkestraße 33 in Gotha treffen, immer ab 15.30 Uhr. Es gibt auch schon eine E-Mail-Adresse, unter der Kontakt aufgenommen werden kann.

Kontakt per E-Mail an copd-gotha @gmx.de. Rückfragen sind auch über die Selbsthilfekontaktstelle unter Telefon: 03621/214870 oder per E-Mail an sozial@kreis-gth.de möglich.