Ohrdruf. „Der dritte Weg“ bezieht Anlaufstelle im Stadtzentrum. Diese Folgen befürchtet Bürgermeister Schambach mit Blick auf den Standort Ohrdruf:

Die rechtsextreme Partei „Der dritte Weg“ hat am vergangenen Wochenende ein Büro in der Marktstraße in Ohrdruf eröffnet. Es handle sich um das erste „Bürgerbüro“ der Organisation in Thüringen, wie die Partei auf ihrer Internetseite mitteilt.

Nicht nur in der Stadt Ohrdruf, auch im Landratsamt Gotha stößt der Anlaufpunkt, der nach eigenen Angaben der „nationalrevolutionären Bewegung“, auf Besorgnis und Kritik. Viele Bürger Ohrdrufs hätten gegenüber der Stadtverwaltung ihre Besorgnis zur Eröffnung des Büros bekundet, teilt Bürgermeister Stefan Schambach (SPD) mit.

„Auch ich mache mir große Sorgen um Ohrdrufs Ruf als weltoffene tolerante und freundliche Stadt!“, so Schambach, der vor allem für die geplante Vermarktung des Schlosses und die weitere Entwicklung des Ohrdrufer Industriegebietes und der Innenstadt in dem Parteibüro eine schwere Bürde sieht. Die Ideologie, die diese Partei vertritt, stoße viele Menschen ab und halte gegebenenfalls Besucher fern.

Der Stadtrat werde auch deshalb in der kommenden Sitzung über die Situation und die Folgen für die Stadt Ohrdruf darüber beraten. Ähnlich bewertet Gothas Landrat Onno Eckert (SPD) die Eröffnung der neuen Anlaufstelle in der Gothaer Marktstraße. „Man sollte sich von dem Anstrich Bürgerbüro nicht blenden lassen, dass es sich beim Dritten Weg um eine Auffangorganisation einer verbotenen Gruppierung handelt, die mit ihrer Zielstellung eines nationalen Sozialismus klar als rechtsextremistisch einzustufen ist und offen für eine völkische Ideologie wirbt“, mahnt Landrat Onno Eckert.