Friedrichroda. Kosten für Aus- und Umbau auf steigen auf 3,2 Millionen Euro. Stadtrat greift auf Gespartes zurück und beschließt Nachtragsetat

Der Um- und Ausbau des Awo-Kindergartens „Purzelbaum“ in Friedrichroda kommt der Stadt teurer als gedacht. Die Kosten sind mittlerweile auf 3,2 Millionen Euro gesteigen, berichtet Antje Birkner, Kämmerin der Stadtverwaltung, dem Stadtrat. Um das aufzufangen, müsse die Stadt einen Kredit in Höhe von einer Million Euro aufnehmen. Dem hat der Stadtrat Donnerstagabend stattgegeben. Ein unter anderem deswegen gefasster Nachtragshaushalt ist einstimmig beschlossen worden.

Der Kredit soll über den Zeitraum von 30 Jahren abgetragen werden. Der niedrige Zinssatz von 0,55 Prozent versetze die Stadt in die Lage, dann noch weitere Kredite aufnehmen zu können, erklärt die Kämmerin den Ratsmitgliedern.

Die Stadt will weiter investieren. Bürgermeister Thomas Klöppel (parteilos) verweist auf den Ausbau des Kurparks Friedrichroda in den nächsten drei Jahren. Dazu zähle auch der Bahnhof Reinhardsbrunn.

Mit dem Kita-Träger Awo habe sich die Stadt geeinigt, dass sie den Kredit aufnimmt. Die Awo erhalte keine Kredite unter 1,5 Prozent Tilgung. Aber die niedrigeren Raten würden von den galoppierenden Baupreisen am Ende aufgezehrt.

Günstig sei, dass die Kredite für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in Ernstroda im Jahr 2020 und für Finsterbergen 2021 auslaufen, sagt die Kämmerin. Das reduziere die jährlichen Tilgungsraten.

Am Jahresende stehe ein Gesamtkredit von rund 3,5 Millionen Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrage dann 472,33 Euro. Im Jahr 2016 habe die Stadt mit 511 Euro pro Einwohner noch darüber gelegen.

Der Verwaltungshaushalt steigt per Nachtrag um 231.600 Euro auf rund 11,4 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt 997.150 Euro auf 6,6 Millionen Euro. Auch ans Gesparte geht die Stadt. Die Rücklage (zu Jahresbeginn 1,6 Millionen Euro) soll auf 511.258 Euro sinken. Der Pflichtbetrag liege bei 218.801 Euro. Bei weiteren Investitionen würde die Rücklage fast aufgebraucht.