Bad Tabarz. Die zusätzlichen Kenntnisse von Juliane Maas als Kneippärztin kommen nicht nur Kurgästen, sondern auch einheimischen Patienten zugute.

Um als Kneipp-Heilbad zertifiziert werden und den Namenszusatz Bad tragen zu können, musste Tabarz viele Kriterien erfüllen. Eine Forderung ist, dass es zwei Badeärzte im Kurort gibt, die sich auch um ambulante Reha-Patienten kümmern, die zur Prävention kuren. Katrin Arndt, Chefärztin für Orthopädie in der Rennsteig-Klinik, ist Badeärztin – genau wie Juliane Maas, die eine Hausarztpraxis in Bad Tabarz betreibt.

Die 46-Jährige stammt aus dem Kurort und ist in die Fußstapfen ihres Vaters – Sigurd Scholze – getreten. „2005 bin ich mit in seine Praxis eingestiegen, seit 2012 führe ich sie allein. Badeärztin bin ich seit 2008“, erzählt Juliane Maas. Sigurd Scholze war auch schon Badearzt und hat als Vorsitzender des Kneipp-Vereins Bad Tabarz und des Kneipp-Landesverbandes Thüringen viel dazu beigetragen, die Lehren des Gesundheitspfarrers Sebastian Kneipp bekannter zu machen und Tabarz zu seinem Status als Kneipp-Heilbad zu verhelfen.

„Wir haben zwar keine Heilquellen und kein Moor, aber uns ist es gelungen, mit der Kneippschen Lehre ein besonderes Angebot zu schaffen“, ist Sigurd Scholze stolz.

Seine Tochter hat dieses Jahr auch noch die Ausbildung zur Kneipp-Ärztin gemacht, die von der Ärztegesellschaft für Präventionsmedizin und klassische Naturheilverfahren angeboten wird. Eine Woche lang dauerte der 40 Stunden umfassende Kurs, in dem sie sich mit den klassischen Naturheilverfahren Hydro-Thermo-Therapie, Bewegungs-, Ernährungs-, Phyto- und Ordnungstherapie beschäftigt hat. „Meine zusätzlichen Kenntnisse kommen aber nicht nur den Kurgästen, sondern auch meinen einheimischen Patienten zugute“, versichert sie. Sie arbeite mit verschiedenen Einrichtungen im Ort wie Physiotherapien und dem Tabbs zusammen, wo Kneippsche Anwendungen möglich sind.

Das Arzt-Gen scheint jedenfalls in der Familie zu liegen – und zu bleiben: „Meine Tochter ist in der 11. Klasse und möchte unbedingt Medizin studieren“, verrät Juliane Maas.