Gotha. Im Gothaer Orgelzyklus präsentiert das Ensemble „Aria a tré“ in der Margarethenkirche außergewöhnliche Musik.

Das Potsdamer Ensemble „Aria à tré“ mit Birgitta Winkler (Flöte), Gisbert Näther (Horn) und Matthias Jacob (Orgel) ließ im jüngsten Konzert des Gothaer Orgelzyklus‘ am Mittwochabend in der Margarethenkirche mit Musik aus Barock, Romantik und Moderne unterschiedliche Epochen anklingen.

Am Anfang stand eine die Instrumente verwebende Triosonate F-Dur für Flöte, Horn und Orgel von Johann Christoph Pepusch (1667-1752). In der folgenden Sonate F-Dur für Flöte und Orgel von Georg Friedrich Händel (1685-1759) erinnerte vor allem der zweite Satz „Allegro“ an manches Orgelkonzert dieses Komponisten; im vierten Satz „Allegro“ konnte die Flötistin mit voller Virtuosität glänzen.

Zweimal Horn und Orgel mit österreichischen Komponisten führte in die Moderne. Paul Hertel (geb. 1953) ließ in seiner Komposition „Brightness“ („Leuchtkraft“) die beiden Instrumente im Dialog ineinander verschränken, mit teils kräftigen Akkorden. Fein dynamisch differenziert war der „Choral im Alten Stil für Horn und Orgel“ von Maximilian Kreuz (geb. 1953) zu hören, umrankt zu Beginn und am Ende von zeitgenössischen Klängen, in denen mit weichem Ansatz das Horn den Choral „Der lieben Sonnen Licht und Pracht“ intonierte.

Solistisch entwickelte Matthias Jacob an der Orgel eine „Fuge e-Moll“ aus den Monologen von Max Reger (1873-1916). Schön anzuhören, wie der Organist aus einem leichtfüßig einleitenden Thema eine groß entfaltende Fuge herausarbeitete und das Ganze in einem strahlenden C-Dur enden ließ.

Ein versierter, feinfühliger Solist

Gisbert Näther (geb. 1948) war in Gotha bereits mehrfach bei der Thüringen-Philharmonie mit Kompositionen für Kinder vertreten. In diesem Konzert trat er nicht nur als versierter, feinfühliger Solist auf, sondern steuerte zum Programm auch ein „Trio für Flöte, Horn und Orgel“ bei. Mit seinem Instrument spielte er im Altarraum, während die beiden anderen Instrumentalisten auf der Orgelempore verblieben. „Das Horn steht bewusst in großer Entfernung zur Orgel; die Komposition ist so angelegt, dass der Raumklang mitspielt, und dies gelingt in der Margarethenkirche auf besondere Weise“, so Näther in einer kurzen Erläuterung dazu. Und der hörbare Erfolg gab ihm Recht.

Eine „Romanze für Flöte und Orgel“ von Max Reger verbreitete romantische Klänge, wie in einem Lied ohne Worte, während in die Jetztzeit eine weitere Komposition von Maximilian Kreuz entführte. „Choral für Flöte, Horn und Orgel“ überschrieb er das Werk über „Ein feste Burg ist unser Gott“. Ein „Duo für Horn und Orgel B-Dur“ des Romantikers Constantin Homilius (1840-1918) ließ dann die Solisten in schönstem Zuspiel erleben.

Faszinierende indianische Flötenimpressionen brachte Birgitta Winkler vom Altarraum aus mit „Kokopeli“ für Flöte Solo der Amerikanerin Kathrine Hoover (1937-2018), eine „Stimmung des Stammes der Hopi“. Beendet wurde das Konzert mit „Schafe können sicher weiden“ von Johann Sebastian Bach (1685-1750), eine sanfte Übertragung der eingängigen Liedstimme von Gisbert Näther für die drei Instrumente.

Für den langen, herzlichen Beifall des überschaubaren Publikums bedankten sich die drei Solisten mit dem 3. Satz aus der Triosonate F-Dur von Georg Philipp Telemann (1681-1767), ein gelungener Abschluss unter ein bemerkenswertes Konzert.