Ilm-Kreis. Die Armenienhilfe eines Ortes im Ilm-Kreis sammelt während eines Vortragsabends in Erfurt Geld

Gabi Damm aus Holzhausen ist gerührt: Eine Sammelaktion während eines Vortragsabends am vergangenen Freitag in Erfurt brachte knapp 1000 Euro, die nun der Syunik Development NGO in Armenien zugute kommen werden. Die Nicht-Regierungsorganisation kümmert sich konkret um Familien, die aus der Region Bergkarabach vertrieben wurden. „Für diese Familien und die anderen Flüchtlinge aus Arzach besteht keine Hoffnung, in ihre Heimat zurückzukehren“, erzählt Gabi Damm, die sich in der Armenienhilfe Holzhausen-Schlöben engagiert. Einige der Flüchtlinge würden sogar heimatliche Erde und heimatliches Wasser in kleinen Dosen und Fläschchen mit sich führen, so Damm weiter.

Massenvertreibung Thema von Vortrag

Am Freitagabend referierte die Berliner Professorin Tessa Hofmann über das Ende der Republik Arzach und titelte: „Ein Volk ohne Land – ein Land ohne Volk.“ Unter den Zuhörern waren auch Gäste aus dem Ilm-Kreis. Hofmann sprach über die Massenvertreibung der Arzach-Armenier aus der Region Bergkarabach, die durch die militärische Niederlage der Republik Arzach gegenüber den Angriffen von Aserbaidschan im Herbst 2023 besiegelt wurde.

Konflikt schwelt seit Jahrhunderten

Die Philologin und Soziologin gewährte dabei Einblicke in die Hintergründe eines über Jahrhunderte schwelenden Konflikts, bei dem aktuell die Minderheit die Mehrheit vertrieben hat. Hofmann sieht die Bodenschätze Bergkarabachs als nicht unwichtigen Faktor in dem Konflikt an. „Der Appetit Aserbaidschans ist noch nicht gestillt“, ergänzt Tessa Hofmann.

Wer für die Vertriebenen spenden möchte, wendet sich bitte an diese E-Mail-Adresse: m.g.damm@gmx.de