Ulm. Jenaer Dreispringer holt sich deutsche Jugend-Meisterschaft und will nun die Freiluftsaison in Berlin beenden.

Über Ulm, dem Donaustadion braute sich am Samstagmittag etwas zusammen: Dunkle Wolken zogen auf, brachten Starkregen. Der jeweilige Wettkampf bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm wurde aufgrund einer Unterwetterwarnung für fast zwei Stunden unterbrochen. Zu den leidtragenden Athleten gehörte Max-Ole Klobasa (LC Jena), der gerade seinen zweiten Versuch im Dreisprung abgeschlossen hatte. Aus dem ersten Durchgang standen 14,96 Meter im Protokoll.

Die ungewollte Pause verbrachte der U-20-Athlet in den Katakomben des Stadions. „Ich habe mich versucht zu entspannen und bin zur Physiotherapie. Bei solchen Bedingungen bin ich noch nie gesprungen, das war für mich eine neue Erfahrung und wichtig, sie gemacht zu haben.“ Nach der Pause brachte Klobasa mit 14,86 Meter nur noch einen gültigen Versuch aufs Brett. Einen Durchgang ließ er sogar aus. Der Titel war ihm am Ende nicht mehr zu nehmen.

Fast hätte es diesen Gold-Triumph gar nicht gegeben. „Ich lag fünf Minuten vor dem Callroom noch auf der Bank. Ich hatte Probleme mit meinem rechten Beinbeuger. Beim Aufwärmen habe ich es richtig stark gemerkt. Im Wettkampf dann nicht mehr so sehr.“ Auch wenn der 18-Jährige die 15-Meter-Marke nur knapp verpasste, zeigte er sich nach dem Wettkampf sehr erleichtert. „Das Hauptziel war der Titel. Ich habe wieder an den 15 Metern geschnuppert. Unter den ganzen Umständen kann ich zufrieden sein.“

Im Übrigen holte er sich das Meister-Double: auf den Hallentitel ließ er nun den Titel unter freiem Himmel folgen. Hinter die Freiluftsaison kann Klobasa aber noch kein Haken setzen. Ein Höhepunkt wartet noch. Die deutschen Meisterschaften am kommenden Wochenende in Berlin hat er nämlich fest im Blick. „Ich will dort unbedingt starten.“ Druck macht er sich für seinen Start bei den Aktiven keinen: „Dort will ich Spaß haben und mit einer schönen Weite die Saison beenden.“ Mit schöner Weite meint er einen Angriff auf seine Bestleistung von 15,31 Meter. Vielleicht gelingt ihm das in Berlin – so ganz ohne Druck.