Rothenstein. Der FC Carl Zeiss Jena erzielt am Wochenende 32 Tore, wird aber einen weiteren Mittelstürmer verpflichten. Ab Dienstag stehen täglich zwei Trainingseinheiten auf dem Programm.

Der Auftritt des FC Carl Zeiss Jena vor der Saison in Rothenstein ist Tradition. „Wenn sie hier waren, haben sie eine gute Serie gespielt“, sagt Martin Böhme, der Kapitän des SV 08 Rothenstein. Trotz der 0:18-Niederlage hat er nach dem Spiel am Sonntagnachmittag gute Laune. „Gegen den FCC müssen wir das einkalkulieren.“

Die Spieler von Zeiss-Trainer Lukas Kwasniok dominierten von Beginn an die Partie gegen den Kreisoberligisten, der aber beinahe bei einem Konter in Führung ging. Kay Ernst Lange entwischte Maximilian Rohr an der Eckfahne, scheiterte aber knapp. Der Rest der Halbzeit spielte sich zumeist in Rothensteins Hälfte ab, Torwart Jo Coppens spielte Libero.

Kwasniok hatte wie am Vortag beim 14:0-Erfolg gegen den FC Chemie Triptis Gegenpressing als Aufgabe ausgegeben. Heißt: Die Spieler sollten nach einem Ballverlust direkt wieder die Kugel erobern. „Wir studieren Prinzipien ein, die wir gegen jeden Gegner anwenden können – egal ob er in der Kreisoberliga oder in der dritten Liga spielt“, sagt Kwasniok. Er meint damit die Grundstruktur in Ballnähe, das Mitdenken, wann ein Ball verloren gehen könnte und deshalb ein vorsorglicher Positionswechsel notwendig ist. Zudem fordert er Mut von seinen Spielern. Als einer die sichere Variante sucht und den Ball hinten herum spielt, fordert er auf, die offensive Lösung zu suchen: „Hinten herum kannst du noch in der dritten Liga spielen, aber nicht gegen einen Kreisoberligisten.“

Gabriele trifft gleich mehrfach ins Tor

In Torlaune präsentiert sich Daniele Gabriele, der unter der Woche vom FC Wacker Innsbruck nach Jena gewechselt ist. Dreimal trifft er ins Tor, mehrfach den Pfosten. Im Laufe des Spiel gelingen aber auch Jannis Kübler, Maximilian Weiß und Felix Brügmann drei Tore. Wobei sich Brügmann mit seinem dritten Treffer keine Freunde macht: Der Ball von Ole Käuper wäre so oder so im Tor gelandet, Brügmann drückte ihn in Abstaubermanier über die Linie. Das wiederum regte Käuper auf, der nicht mit Brügmann abklatschte.

Kwasniok war nicht glücklich mit der Szene, will er doch vor allem ein gutes Mannschafts­klima erreichen. Die übermotivierte Aktion kommentiert er achselzuckend: „Jede Handlung hat eine Wirkung auf Trainer, Mannschaft und Zuschauer.“

Insgesamt sei er zufrieden mit der Partie. In der zweiten Halbzeit sah er eine Phase, in der 15 Minuten nur wenig gelang. „Den Ball schnell wieder zu erobern, war schwer, wenn der Gegner den Ball mit dem ersten Kontakt aus der eigenen Hälfte befördert“, sagt Kwasniok. Das Ergebnis zählt für ihn nicht: „Ob die Partie 4:0 oder 20:0 ausgeht, ist mir egal.“

Trainingsfrei am Montag

Zugang Tim Kircher, vom Karlsruher SC ausgeliehen, war zufrieden mit der Begegnung. Nach einer Woche lobt er die Mitspieler. „Man merkt, dass wir gut harmonieren“, sagt der 20-Jährige. Er und seine Mitspieler dürfen am Montag verschnaufen. Einige besuchen die sportärztliche Untersuchung, die anderen haben frei.

Ab Dienstag lädt Kwasniok wieder zu zwei Trainingseinheiten täglich. Falls tatsächlich die angesagten Rekordtemperaturen eintreten, will er die Trainingszeiten anpassen. Hitzefrei gibt es nicht: „Der Afrika-Cup in Ägypten findet auch bei solchen Temperaturen statt und wird nicht abgesagt.“

Wenn alles klappt, soll schon ab Dienstag ein weiterer Stürmer mittrainieren. Der lief in der vergangenen Saison für einen anderen Drittligisten auf, stand aber schon vor einem Jahr im Fokus der Jenaer. Handelt es sich möglicherweise um den Schweizer Kilian Pagliuca (22), der in der vorigen Saison für den Halleschen FC auflief und zwei Tore in 21 Spielen erzielte?

Zur Sache: Die Torschützen

Torschützen gegen Triptis: Maximilian Rohr, Anton Donkor, Ole Käuper (je 2), Niklas Jahn, Maximilian Weiß, Nico Hammann, Jannis Kübler, Justin Schau, Tim Kircher, Eric Voufack und Daniele Gabriele

Torschützen gegen Rothenstein: Daniele Gabriele, Jannis Kübler, Maximilian Weiß, Felix Brügmann (je 3), Dominik Bock (2), Eric Voufack (je 2), Anton Donkor und Piere Fassnacht

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