Krabbel die Wand nuff
Nur zu verständlich. Nachdem der Stadtrat am Mittwoch sein Ja zum Investor für den Stadion-Bau gegeben und somit das Projekt nach Jahrzehnten des Träumens, Planens, Wägens und Streitens aufs Gleis gesetzt hatte, war die Freude bei Fans und Förderern riesig. Champagner gab’s nicht, aber: Plötzlich kursierte eine Schnapsflasche mit dem Etikettaufdruck „Krabbeldiewandnuff“. Bürgermeister Christian Gerlitz (SPD) hatte gegenüber der Zeitung noch erläutert, dass der Schnapsname alles sage.
Dennoch wurde gepappbechert. Und wie dramatisch, besonders hart traf es Stadtkämmerer Martin Berger, am Abend viel gelobt als Projektstabs-Chef, der das Vorhaben fünf Jahre lang ungemein klug, clever und ausdauernd durch raue See navigiert hatte. Nach zwei Schluck „Krabbeldiewandnuff“ sank Berger auf einen Stuhl am Pressetisch, spannte den Körper wie zur Entkrampfung und schaute mit schweißbedeckter Stirn zwei Minuten wortlos flehentlich an die Decke – vermutlich, weil er am liebsten dorthin „nuffkrabbeln“ wollte.