Jena. Kontaktpersonen werden in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Jena untersucht.

Ein Jenaer Vorschulkind (6) ist an Lungentuberkulose erkrankt. Die Infektionskrankheit wurde in einem Frühstadium diagnostiziert. „Die Tuberkulose ist noch nicht ausgebrochen“, sagt Stadtsprecherin Roswitha Putz, das Ansteckungsrisiko außerhalb des familiären Umfeldes gering.

Am Montag setzte der Fachdienst Gesundheit einen vorsorglichen Handlungsplan in Gang, um das weitere Ausbreiten der Tuberkuloseerkrankung zu verhindern: Nachdem die Familie informiert wurde, ermittelten die Fachdienst-Mitarbeiter die Spielkameraden aus dem Kindergarten. Deren Eltern seien am Montag schriftlich informiert worden. Die ausgemachten Kontaktpersonen werden anschließend in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Jena untersucht. „Wer keinen Brief oder Anruf erhalten hat, gehört nicht zur kritischen Gruppe“, beruhigt die Stadtsprecherin.

Es braucht intensiven Kontakt zum Erkrankten

Um sich mit Tuberkulose anzustecken, braucht es einen intensiven Kontakt zum Erkrankten. Nicht jede Ansteckung bedeutet sogleich, dass eine Erkrankung auftritt. Nur fünf bis zehn Prozent der Jugendlichen und Erwachsenen erkranken nach der Ansteckung, bei Kleinkindern und Immunschwachen seien es 20 bis 40 Prozent. Die Infektion ist erst nach etwa acht Wochen nachweisbar. Beim Befall der Lunge sind die Erkrankten müde und abgeschlagen, haben Husten und teils Schmerzen beim Atmen. Durch die Kombination spezieller Antibiotika ist Tuberkulose heute heilbar.

Das Vorschulkind hat sich nach Auskunft der Stadtsprecherin bei einem Tuberkulose-Patienten in Sachsen angesteckt und zählte zu dessen zu untersuchenden Kontaktpersonen. So kam die frühe Diagnose zustande. Ob es sich um einen Jungen oder ein Mädchen handelt, bleibt zum Schutze des Kindes geheim.

Tuberkulose tritt in Einzelfällen in Jena auf, 2015 waren es 15 Erkrankte, 2016 nur noch vier, 2017/18 jeweils neun Fälle. In diesem Jahr haben sich bereits sechs Personen infiziert. Kindergarten-Kinder seien in den Vorjahren nicht darunter gewesen.

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