Jena. Gold für Schwarzkehlchen und Kampfkunst: Beim Thüringer Kurzfilmfestival „FILMthuer“ wurden am Samstag auch Jungfilmer aus Jena ausgezeichnet.

Das Thüringer Kurzfilmfestival „FILMthuer“ endete in seiner 15. Auflage mit einem würdigen Finale am Samstag im Kino im Schillerhof Jena. Ausgezeichnet mit dem Hauptpreis „Goldene FILMthuer“ wurden Wilfried Matz, Barbara Matz-Langensiepen und Hartmut Güldner aus Rudolstadt für die Naturdoku „Eine Geschichte vom Schwarzkehlchen“.

In der Laudatio heißt es unter anderem: „Ein ökologischer Lebensraum als Rückzugsraum seltener Arten in Flora und Fauna. In einer Ödmark lassen uns die Autoren an einer spannenden Geschichte teilhaben, die sie liebevoll auf einen kleinen Sänger fokussieren. In beeindruckenden Aufnahmen bringen sie dem Zuschauer das Brutverhalten eines in unserer Heimat seltenen Vogels näher.“

Den 1. Preis der Jury in der Kategorie Amateurfilm konnten Stefan Schmidt von der Filmfabrik Weimar und Manfred Hausmann aus Erfurt für ihre gesellschaftskritische Kurzdoku „Land im Sonnenlicht“ entgegennehmen. Darin beleuchten sie Grönland zwischen Tradition und Moderne.

Jugendfilme mit Emotionen und Gänsehaut

Beim Jugendfilm gewann Jan Philip Roza aus Weimar die „Goldene FILMthuer“ und den 1. Preis der Jury für seinen außergewöhnlichen Dokumentarfilm „The Art of Bakti Negara“, der in eine fremde Welt entführt. „Der Film nimmt einen in den Bann“, heißt es in der Laudatio. „Der Autor versteht es exzellent, den Zuschauer mit der auf Bali traditionellen indonesischen Kampfkunst vertraut zu machen, was durch fulminante Bildästhetik und Dynamik ausgezeichnet gelingt. Das Portrait mit gesellschaftlicher Relevanz beeindruckt durch philosophische Tiefe, Emotionalität und Gänsehauteffekt. Eine reife Leistung!“

In der Publikumsgunst ganz vorn lag der Spielfilm „Ein Traum von Glück“ von Janne Hansberg und Schülern der Jenaplan-Schule. Der Nachwuchsregisseur und sein Kameramann Leon Liehr wurden zudem mit dem Jugendförderpreis ausgezeichnet. Der Protagonist führt in eine Traumwelt, in der sich ihm unausweichlich die Frage nach dem eigenen Selbst stellt.

Die Preise wurden gestiftet insbesondere von der Stadt Jena – Schirmherr war der Oberbürgermeister – und dem Ludwig Kameraverleih aus Erfurt.

Geschichten, die das Leben schreibt

Schülerteams der Lobdeburgschule Jena waren zweifach erfolgreich mit „You Me” und „Journey”, der den Sonderpreis für das Thema Visionen gewann. In fantasievollen Videos spiegeln sie das Jugendleben voller Höhen und Tiefen wider: Freunde, Partys, Liebe – im krassen Gegensatz zu privaten Niederschlägen, Schule, Alkoholexzessen.

Die cineastische Vielfalt von humorvollen und satirischen Geschichten, die das Leben schreibt, reichte von Action bis Poesie, vom Segeltörn über virtuelle Welten und Trugbilder bis hin zu Bauhausgeistern.

„FILMthuer“ versteht sich als Türöffner für Jungfilmer und fördert Talente auch durch Teilnahme an Bundesfestivals des Bundesverbandes Deutscher Film-Autoren. Für den internationalen Kurzfilmtag am 21. Dezember ist eine Retrospektive von Preisträgerfilmen im Schillerhof-Kino Jena geplant.