Wolkramshausen. Die Bahn plant viele Modernisierungen auf Strecke zwischen Wolkramshausen und Sondershausen.

Von Nordhausen nach Erfurt in unter einer Stunde. Derart sportliche Ziele, von denen mancher Autofahrer im sich dieser Tage dahinschleppenden Verkehr auf der B 4 nicht einmal zu träumen wagt, sind keine neuen: Schon 2012 versprach Thüringens damaliger Verkehrsminister Christian Carius (CDU) dies für die Reisenden der Deutschen Bahn.

Denn das Unternehmen will zwischen 2021 und 2024 rund 96 Millionen in die Strecke zwischen Landeshauptstadt und Rolandstadt stecken. Vorgesehen sind die Modernisierung von Bahnhöfen und Haltepunkten, aber auch der Gleise und Brücke. Daneben will die Deutsche Bahn der Leit- und Sicherungstechnik in nächster Zeit eine Frischzellenkur verpassen. Geschehen soll dies in fünf Projektabschnitten. In Wahrheit sind es allerdings sechs: Weil Projektabschnitt 0 – zwischen Nordhausen und Wolkramshausen – aber seit Frühjahr 2016 bereits mit 140 Stundenkilometern befahren werden kann, sind hier keine größeren Baumaßnahmen zu erwarten.

Anders sieht es da schon auf dem etwa zwölf Kilometer langen Abschnitt zwischen Wolkramshausen und Sondershausen aus. „Hier sind Arbeiten an allen Anlagen des Fahrweges geplant“, erklärt mit Erika Poschke-Frost eine Sprecherin des Staatskonzerns für die Region Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auf Anfrage unserer Zeitung. Gleise, Dämme, Weichen, konstruktiver Ingenieurbau, nennt die Pressesprecherin als Beispiele der geplanten Baumaßnahmen.

Bahn rechnet mit Bau ab April 2021

Zudem sollen die Anlagen mit moderner Sicherungstechnik ausgestattet werden, sind weitere Arbeiten an den Bahnsteigen in Sondershausen vorgesehen. Schon ab Mai vergangenen Jahres waren am Haltepunkt der Residenzstadt zwei Fahrstühle installiert worden. „In den Projektabschnitt 1 werden Bahn und Bund rund 45 Millionen Euro investieren“, fasst Erika Poschke-Frost den umfangreichen Plan in Zahlen zusammen. Der einzige Haken: Noch gibt es kein Planrecht. Das werde erst im Oktober dieses Jahres erwartet, heißt es aus der Stabstelle für Kommunikation in Leipzig, die mit den ersten Bauarbeiten im April 2021 rechnet.

Der Projektabschnitt 2 übrigens erstreckt sich von Sondershausen nach Greußen. Der soll bis Ende 2020 für beendet erklärt werden. Die Abschnitte 3 bis 5 dürften länger dauern. Für die ist in diesem Jahr die Fortsetzung der Entwurfs- und der Genehmigungsplanung angedacht. Und auch bei der Erneuerung der Brücke über den Prösebach bei Gangloffsömmern (Sömmerda) soll es weitergehen.