Nordhausen. Einrichtung startet per Facebook Aufruf, um eine Pflegestelle für krebskranken Rüden zu finden. Hilfe kommt zu spät

Jacky muss nicht mehr leiden. Der etwa sechs Jahre alte krebskranke Border-Collie-Rüde ist Donnerstagabend durch einen Tierarzt von seinen Schmerzen erlöst und eingeschläfert worden. „Ihm ging es sehr, sehr schlecht und er hat nichts mehr gefressen“, berichtet Mareike Grund, stellvertretende Leiterin des Nordhäuser Tierheims. Dort verbrachte der Hund seine letzten Stunden. Sein Besitzer hatte ihn in der Einrichtung abgegeben, weil bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert wurde. „Er meinte, er hat im Dezember seinen Hund einschläfern müssen und wolle das nicht noch einmal mitmachen“, so Mareike Grund. Zudem könne er es sich finanziell nicht leisten, das Tier zu behalten. „Er ließ sich auch nicht umstimmen“, sagt sie. Für den Hund sei die Situation sicher nicht leicht gewesen. Erst vor zwei Monaten war der Rüde vermittelt worden. Laut Mareike Grund hätte er da keine Anzeichen einer Krebserkrankung gehabt.

Das Tierheim hatte noch per Facebook einen Aufruf gestartet, um eine Pflegestelle für Jacky zu finden. „Da haben sich so viele gemeldet“, freut sich Mareike Grund – doch zu spät. Ein Tierarzt bestätigte die Krebsdiagnose am Donnerstagmittag. „Die Milz war schon befallen“, sagt sie. Erst nächste Woche sollte entschieden werden, ob Jacky operiert wird. Doch soweit kam es nicht mehr. „Es war noch jemand da, der ihn bei sich aufnehmen wollte. Er stand nicht mehr auf, hob kaum den Kopf. Wir haben ihn erlöst.“