Nordhausen. Indoor feiert Comeback: Nordhausen bietet den besten Kugelstoßern Deutschlands eine Bühne.
Nicht nur die Vorfreude ist spürbar. Es liegt auch Nostalgie in der Luft – am Dienstagnachmittag im kleinen Plenarsaal des Nordhäuser Landratsamtes. Mit leuchtenden Augen blickt Kreissportkoordinator Werner Hütcher in die Runde. Zum ersten Mal trifft sich das Organisationsteam für den Nordhausen-Indoor 2023.
Zehn Jahre sind vergangen seit dem letzten internationalen Kugelstoß-Indoor 2013. Am 28. Januar 2023 erlebt die Wiedigsburghalle ein Comeback. „Wir wollen an die große Tradition anknüpfen“, schaut Landrat Matthias Jendricke (SPD) voraus, „aber etwas bescheidener sein.“ Nicht die Weltklasse aus den USA stehe im Mittelpunkt, sondern die deutsche Elite.
Es sei auch nur ein einmaliger Wettkampf geplant, betont Werner Hütcher. Von einer Serie sei noch keine Rede. Doch der Landrat lächelt: Sollte das Event ein großer Erfolg beim Publikum werden, könnte er sich weitere Meetings vorstellen. Jendricke erinnert sich gern, wie Nordhausen als Sportstadt bundesweit strahlte. Vom hochkarätigen Kugelstoß-Indoor über die Boxer in der Bundesliga und den Wacker-Fußballern in der Regionalliga bis zu den Volleyballern in der Zweiten Bundesliga. „Da haben wir einiges inzwischen verloren“, bedauert der Landrat. Deshalb seien jetzt alle Beteiligten motiviert, mit dem Indoor einen neuen Meilenstein zu setzen. „Wir nutzen dafür das vorhandene Fundament.“
Dieses Fundament sind die Macher aus den Nordhäuser Sportvereinen, aber auch die Hauptsponsoren aus der Kreissparkasse und der Energieversorgung (EVN). Jana Zöller, die EVN-Chefin und zugleich leidenschaftliche Leichtathletin, hat sofort zugesagt: „Wir sind dabei.“ Allerdings im Vergleich zu früher „mit einem geringeren Budget“. Dies sei der aktuellen Krisensituation geschuldet.
Die kleineren Brötchen, die gebacken werden, schmälern Hütchers Vorfreude nicht. „Es wird gigantisch“, sagt er. Nordhausen erwartet den kompletten deutschen Nationalkader sowie die größten Nachwuchstalente. Das Indoor zählt zu den Qualifikationswettkämpfen für die Hallen-Europameisterschaften.
Hütcher rechnet mit 32 Startern. 20 Sportler haben schon gemeldet. Weitere Zusagen erwartet er in den nächsten Tagen. Die Konkurrenz der Frauen soll der Hauptwettkampf sein. Das Niveau der Damen sei momentan höher. Kugelstoßer aus der Schweiz verleihen dem Indoor eine internationale Note. „Damit es mehr Punkte für die Rangliste gibt“, erklärt Hütcher.