Nordhausen. BUND-Mitglieder des Nordhäuser Kreisverbandes mähen an vier Tagen in den Naturschutzgebieten Trocken- und Halbtrockenrasenflächen.

Der BUND-Kreisverband Nordhausen organisierte in diesem Jahr erstmals eine Mähwoche. An vier Tagen hintereinander mähten Mitglieder und Freunde des BUND Trocken- und Halbtrockenrasen sowie eine Feuchtwiese, um die für die Förderung seltener, konkurrenzschwacher Arten und Pflanzengemeinschaften notwendige Aushagerung aufrechtzuerhalten und die einst verbreitete, schonende Schaf- und Ziegen-Hütehaltung zu ersetzen. Dies teilt Bodo Schwarzberg, Mitglied des BUND, mit.

Die landschaftspflegerischen Einsätze fanden ehrenamtlich überwiegend auf der Grundlage von Verträgen mit dem Landesverwaltungsamt in den Naturschutzgebieten Alter Stolberg, Rüdigsdorfer Schweiz und Harzfelder Holz, sowie auf einem verbandseigenen Grundstück im Raum Niedersachswerfen statt.

Besonders erfreulich war laut Schwarzberg die gleichbleibend hohe Beteiligung an den Einsätzen. Jeder Mähtag konnte daher wie geplant stattfinden. Vier bis fünf Mitstreiter trafen sich regelmäßig um 9 Uhr und waren bis 14, 16 oder einmal bis 18 Uhr im Einsatz. „Einzelne hatten sogar Urlaub genommen, um sich dem aktiven Artenschutz zu widmen“, sagt Bodo Schwarzberg.

Zudem konnte ein großes Problem der Mäheinsätze zumindest für die zurückliegende Mähwoche gelöst werden: Aufgrund des Zeitungsartikels in der Thüringer Allgemeinen hatten sich mehrere Interessenten gemeldet, um bei der naturschonenden Entsorgung des angefallenen Mähgutes zu unterstützen. „Eine Pferdebesitzerfamilie holte zweimal das von uns zusammengeharkte Mähgut ab“, blickt Schwarzberg auf die Mähwoche zurück.

„Ein besonderer Dank geht an Kai Liebig von der Ziegenalm in Sophienhof, der sogar einen großen Anhänger in die Rüdigsdorfer Schweiz fuhr, um die beträchtlichen, auf einer Sumpfwiese angefallenen Mähgutmengen abzufahren und zu verwenden. Dies aber war nur möglich, weil der Pächter größerer Flächen in der Rüdigsdorfer Schweiz die Überfahrt erlaubte. Auch ihm gebührt unser Dank.“

Zum Einsatz kam der neue, von der Naturstiftung David geförderte Allmäher, dessen optimale Einsatzmöglichkeiten in den nächsten Wochen weiter getestet werden. „Mit ihm ist es möglich, relativ große Flächen in kurzer Zeit zu mähen“, hofft nicht nur Schwarzberg auf Erleichterung bei der ehrenamtlichen Arbeit in den Naturschutzgebieten im Südharz.

Bei der Mahd achteten die Naturschützer darauf, die Ansprüche der Insektenwelt zu berücksichtigen. Zum einen werden durch die Mahd generell die Pflanzenarten gefördert, auf die viele, oft seltene Insektenarten während ihres Entwicklungszyklus angewiesen sind. Auch im kommenden Jahr wird es laut Bodo Schwarzberg wieder eine Mähwoche geben.