In der Kolumne „Christusdorn“ meint der Niedergebraer Pfarrer Michael Steinke, nicht nur sein Auto brauche eine regelmäßige Durchsicht.
Während ich diese Zeilen schreibe, befindet sich mein Auto bei der jährlichen Inspektion auf der Hebebühne: neue Zündkerzen für einen gelungenen Start, intakte Scheibenwischblätter für klare Sicht, genügend Grip der Reifen. All das braucht es diesmal, um sicher am Ziel anzukommen.
In der Zeit vor Ostern geht es darum, den Glauben und die eigene Beziehung zu Gott einer Inspektion zu unterziehen. Warum braucht der Glaube eine Durchsicht? Ist der Glaube nicht Privatsache?
Doch das ist nur ein kleiner Bereich des christlichen Glaubens, denn es handelt sich um nichts Geringeres, als die eigene Beziehung zu Gott, zu mir selbst und zu den Mitmenschen. Deshalb ist eine Glaubensinspektion gerade in dieser besonderen Zeit vor Ostern so wichtig, um in der Osterzeit wieder neu mit Gott und Jesus Christus zu starten.
Durch Verzicht Zeit und Kraft gewinnen
Hindernisse und Glaubenszweifel müssen überwunden werden, um die eigenen Lebensziele klar zu sehen. An welchen Stellen ist meine eigene Beziehung zu Gott, zu mir selbst oder zu anderen unterbrochen oder blockiert? Welchen Einfluss hat der Glaube überhaupt auf mein Leben mit allen wichtigen Entscheidungen?
Dafür lohnt es sich in der Fastenzeit, bewusst auf etwas zu verzichten, um Zeit und Kraft für das Wesentliche zu gewinnen: eben einen starken Glaube, der den eigenen Blick frei macht und mich die Dinge klarer sehen lässt. Ein Glaube, der mir Flügel und Bodenhaftung zugleich verleiht.
Gott gebe Ihnen den nötigen Glaubens-Grip und Gottvertrauen, damit Sie in der Fülle von Lebensmöglichkeiten, Sorgen und Sinnangeboten nicht die Bodenhaftung verlieren und Sie gleichzeitig fröhlich aufstehen zu einem neuen Leben mit Gott.
Michael Steinke ist Pfarrer in Niedergebra.