Nordhausen. Mädchen und Jungen aus der Nähe von Tschernobyl erleben in Krimderode einen abwechslungsreichen Tag.

Zwanzig weißrussische Kinder aus der Nähe von Tschernobyl besuchten am vergangenen Freitag den Kindergarten Märchenhaus und die Freiwillige Feuerwehr in Krimderode. Hier erlebten die Kinder mit Hilfe des Kreissportbundes Nordhausen, Sportlern der TSG Krimderode, den Feuerwehrleuten und den netten Kindergärtnerinnen sowie mit der Unterstützung weiterer tatkräftiger Helfer ein paar lustige und sportliche Stunden, berichtet Günter Meinicke von der Dritte-Welt-Initiative Nordhausen.

Als Erstes absolvierten die Kinder des Kindergartens mit ihren Eltern gemeinsam mit den Gastkindern eine vom Kreissportbund gestaltete Miniolympiade. Zielspritzen mit der Kübelspritze der Feuerwehr, Büchsenwerfen, eine Geschicklichkeitsstrecke, originelles Basteln, zum Beispiel von Papierhüten, das Angeln von Gummitieren aus einem Gummiboot und weitere Spiele begeisterten Kinder und Erwachsene. Eine Hüpfburg durfte auch nicht fehlen. „Zur Stärkung gab es Kuchen und erfrischende Getränke sowie Kaffee für die Erwachsenen“, blickt Meinicke auf einen ereignisreichen Freitag zurück.

Die absolvierten Stationen wurden auf einem Laufzettel dokumentiert. Waren alle Stationen geschafft, gab es am Ende für jedes Kind eine Medaille zum Andenken an den schönen Tag bei Sport und Spiel.

Im Anschluss an diesen quirligen Nachmittag verbrachten die weißrussischen Kinder weitere schöne Stunden als Gäste der Freiwilligen Feuerwehr. Als Erstes gab es ein „Entenrennen“ auf der Zorge. „Ein Schwarm Gummienten wurden dem Fluss übergeben und es hieß Daumen drücken.“ Die Kinder und Betreuer warteten auf der Brücke gespannt auf das Erscheinen der schwimmenden Tiere und besonders auf den Zieleinlauf ihrer Ente. „Für die schnellsten Drei gab es Plüschtiere. Alle anderen Kinder durften sich ohne Hinzuschauen einen kleinen Preis aus einer Box aussuchen. So ging am Ende niemand leer aus“, sagt Günter Meinicke.

„Die Gastkinder und ihre Betreuer bekamen dann je einen gut gefüllten Beutel mit Geschenken, die mit Sachen von Märkten wie Marktkauf, Herkules und Papyrus und Privatspenden gefüllt waren“, erzählt er weiter.

Nach dieser Überraschung stürzten sich die Mädchen und Jungen freudig auf die bereitstehende Straßenkreide und ließen in der Zeit bis zum Abendessen ihrer Fantasie freien Lauf. Mit viel Kreativität wurde die Straße am Dorfgemeinschaftshaus durchaus künstlerisch bemalt.

Für das leibliche Wohl sorgten die Feuerwehrleute mit Bratwurst und Grillfleisch, gesponsert von der Agrargesellschaft Harzungen. Für die Dritte-Welt-Initiative Nordhausen als Organisator des Erholungsaufenthaltes der Kinder aus dem immer noch strahlenbelastetem Gebiet um Tschernobyl war der Tag ein voller Erfolg, haben sie doch die Kinder wieder glücklich machen können. „Hierfür an alle Mitwirkenden und Unterstützer ein herzliches Dankeschön“, so Günter Meinicke.