Nordhausen. Kinder aus Bochum und Nordhausen studieren Musical in einer Woche ein. Ein gelungenes Projekt der Städtepartnerschaft.

Nach einer Woche ging die „Ferienreise zur Musik“ am Sonntag mit der Aufführung im Nordhäuser Theater zu Ende. 80 Bochumer und Nordhäuser Kinder verbrachten eine besondere Ferienwoche miteinander. „Sie trafen sich in der Nordhäuser Rothleimmühle und erarbeiteten gemeinsam ein Musical. Im Choratelier wurden Texte gelernt und Songs einstudiert, im Tanzsaal wurden Choreografien einstudiert, in der Krachkammer Percussions- instrumente gespielt und im Schauspielstudio die Szenen eingeübt“, blickt Carmen Witzel,­ Leiterin des Jugendgäste- und Bildungshaus Rothleimmühle, auf die vergangenen Woche zurück. Unterstützt wurden die Mädchen und Jungs durch ein erfahrenes Referententeam rund um Insina Lüschen, welches innerhalb weniger Tage aus den Kindergruppen ein großes Ensemble schmiedete.

Eingeladen zu diesem Projekt hatte die Stiftung Kinder brauchen Musik, den Nordhäusern schon aus verschiedenen anderen Projekten bekannt. Rolf Zuckowski persönlich eröffnete die Abschlussveranstaltung, an der Eltern, Großeltern, Freunde und Bekannte der Kinder zahlreich teilnahmen. Darüber hinaus reisten auch einige Interessierte direkt nach Nordhausen an. Darunter der Vorstand des bundesweiten Verbandes Deutscher Schullandheime, in dem die hiesige Rothleimmühle Mitte September aufgenommen wurde. „Wir sind von dem vorgestellten Projekt sehr mitgerissen und überzeugt, eine herausragende Leistung von allen Aktiven!“, kommentierte Horst Cürette, der extra aus dem Saarland anreiste. Christian Hildenstein, Student an der Nordhäuser Hochschule, meinte: „Das Projekt ist sehr besonders, nicht nur, dass die Kinder und Jugendlichen dies in so kurzer Zeit gelernt haben. Es setzt ein Zeichen für Inklusion und einem freundschaftlichen und musikalischen Miteinander. Ich war mit Freunden in dem Stück und wir waren alle gerührt und haben uns in dem Stück wieder erkannt. Lange noch haben wir über das Musical gesprochen und die Lieder gesummt.“

Beteiligt an diesem Projekt waren laut Carmen Witzel sechs Jugendfreizeithäuser der Stadt Bochum. Von Nordhäuser Seite waren beteiligt der Club Caritas, die Villa Kunterbunt der Falken, das Jugendcafé Ost vom Kreisjugendring sowie die das Projekt Schulsozialarbeit der Petersbergschule und des Jugendsozialwerks. Unter den Gästen der Aufführung war auch Theresa Demanth, Leiterin des Projektes „Musik für alle“ im Bundesprogramm „Kultur macht stark“, welches das Projekt finanziell förderte. „Im Hauptmodul Große Bühne studieren Kinder und Jugendliche gemeinsam ein Musical ein und führen es auf. Durch die intensive musikalische und künstlerische Arbeit in Verbindung mit gemeinsamer Freizeitgestaltung werden die Teilnehmer nicht nur musikalisch, sondern auch sozial und emotional gefördert“, sagte Witzel. Besonderes Augenmerk liege auf der Vernetzung und Nachhaltigkeit solcher Projekte. So folge nach der Projektwoche eine Fortführung in Bochum, zu der die Bochumer Familien und Akteure eingeladen sind. Das Theater Nordhausen sowie das Prinz-Regent-Theater in Bochum sind Aufführungsorte und unterstützen das Projekt.

„Dieses Projekt ist ein weiterer Meilenstein in der Zusammenarbeit mit unserer Partnerstadt Bochum. Kindern und Jugendlichen die Möglichkeiten zu geben, aufeinander zuzugehen, gemeinsam zu lernen und zu leben – dies soll auch in die Zukunft wirken und neue Ideen und Kooperationen initiieren. Wir sind mit unseren Ideen auf offene Türen und Herzen getroffen“, sagte Witzel.