Neustadt. Eine traurige Nachricht aus dem Südharz.

Das Dorf trauert. Neustadt hat seinen Ehrenbürger Rupert Ströbele verloren. Er starb am 21. November im Alter von 100 Jahren. Nach 70 gemeinsamen Ehejahren muss Ruth Ströbele nun ihren weiteren Weg allein gehen. Auch die zwei Söhne, drei Enkel und fünf Urenkel werden ihn vermissen.

Rupert Ströbele hinterlässt große Spuren in Neustadt. Sein nie erlahmendes Engagement für das Heimatdorf prägte sein Lebenswerk. Wer ihn kannte, charakterisierte ihn meist mit vier Worten: „Äußerst fleißig und hilfsbereit.“ Er war einst Mitglied im Gemeinderat und wirkte in etlichen Vereinen des Luftkurortes tatkräftig mit. Bis ins hohe Alter galt er als einer der aktivsten Wanderführer des Harzklub-Zweigvereins. Seine Kenntnisse der Heimatgeschichte waren gefragt – nicht nur bei Vorträgen der Interessengemeinschaft Hohnstein. Ungezählt sind die Besucher, die er als Gästeführer durch Neustadt begleitete.

Rupert Ströbele verehrte den Heidedichter Hermann Löns und zählte in den 1950er-Jahren zu den Erbauern des Waldbades – in Hunderten Arbeitsstunden. Sein Berufsweg führte ihn als Landwirt einst unter anderem zum Nordhäuser Tierzuchtbetrieb. Zur Wendezeit ging er in den Ruhestand. Aber langweilig ist ihm nie geworden. Am 5. Januar 2023 hätte er seinen 101. Geburtstag gefeiert. Viele Neustädter werden da an ihn denken.