Den neu gewonnenen Feiertag nutze ich, um Freunde in Hamburg zu besuchen. Seit einem Jahr haben wir uns nicht gesehen. Das heißt, dass auch verspätete Geburtstagsgeschenke mit im Gepäck sein ...

Den neu gewonnenen Feiertag nutze ich, um Freunde in Hamburg zu besuchen. Seit einem Jahr haben wir uns nicht gesehen. Das heißt, dass auch verspätete Geburtstagsgeschenke mit im Gepäck sein werden.

Hin und wieder tauschen wir uns aus, was gerade so in unserem Leben passiert. Als ich über meinen beruflichen Besuch in einer Gartenzwergmanufaktur berichtete, wurde mir heimlich mitgeteilt, dass sich einer der beiden schon immer einen Gartenzwerg gewünscht habe. Gesagt, getan: Seit einigen Tagen wohnt ein 24 Zentimeter großer Gnom aus Ton bei mir, der schelmisch grinst und eine Ziehharmonika spielt. Der Hersteller hat dem Vertreter des urdeutschen Klischees den Namen „Hansi der Musikus“ gegeben.

Ich muss zugeben: Hansi ist mir in der kurzen Zeit mehr ans Herz gewachsen, als ich gedacht hätte. Deswegen umtreibt mich die Sorge, wie ich ihn unbeschadet im Zug in die Hansestadt bringe. Aus dem eigentlich unspektakulären Vorgang des Rucksackpackens wurde deswegen eine Wissenschaft: Wie und wohin lege ich Hansi am besten, dass er optimal vor Erschütterungen geschützt ist? Ist ein Pullover tatsächlich eine ausreichende Polsterung?

Nachdem das Werk vollendet war, kam mir noch ein Gedanke: War der Wunsch überhaupt ernst gemeint? Denn ein Großteil unserer Kommunikation ist von Ironie geprägt. Vielleicht behalte ich Hansi auch einfach.