Nordhausen. Höhere Kosten für Personal, Dampflokwartung und Streckennetz belasten Unternehmen immer mehr

Für die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) müssen der Landkreis sowie die Stadt Nordhausen und die Gemeinde Harztor wie die anderen sechs Gesellschafter künftig mehr bezahlen. Auf die neun Anteilseigner kommt ein bis zu doppelt so hoher Nachschuss zu als bislang. Für den Landkreis, der 20 Prozent der Kapitalanteile hält, wären das künftig bis zu 307.000 Euro im Jahr. Die Stadt Nordhausen ist zu zehn Prozent an der HSB beteiligt, Harztor zu 0,6 Prozent.

Der Kreistag entscheidet heute darüber, ob die Nachschusspflicht künftig 100 statt bislang 50 Prozent des Stammkapitals betragen kann. Ob die volle Summe ausgeschöpft wird, ist von der finanziellen Situation des Unternehmens abhängig.

Nach Worten von Vize-Aufsichtsrat Matthias Jendricke (SPD) beteiligen sich die Länder Thüringen und Sachsen-Anhalt nur stärker an der HSB-Finanzierung, wenn die kommunalen Gesellschafter mitziehen. „Die sollen zehn Prozent des Zuschusses zahlen.“ Thüringen verhandelt zurzeit mit der HSB für die Jahre bis 2030, Sachsen-Anhalt für die Zeit bis 2034. Die HSB erwirtschaftet nach eigenen Angaben nur 50 bis 60 Prozent der nötigen Mittel selbst. Dass das Unternehmen mehr Geld braucht, liege an „massiv gestiegenen Kosten“ für Personal, Dampflokwartung und Netzbetrieb, so Jendricke. Er hält die Nachschuss-Erhöhung für „zumutbar“, zumal ohne die HSB der Landkreis mehr Busse fahren lassen müsste.