Wenn ich verreise, genieße ich es, auch am Urlaubsort einen Gottesdienst zu besuchen, dieses Jahr in der Seemannskirche in Prerow an der Ostsee. Es ist nahezu die einzige Erfahrung am ...

Wenn ich verreise, genieße ich es, auch am Urlaubsort einen Gottesdienst zu besuchen, dieses Jahr in der Seemannskirche in Prerow an der Ostsee. Es ist nahezu die einzige Erfahrung am Urlaubsort, bei der ich mich nicht wie ein Tourist fühle, der in die Lebenswelt der Einheimischen eindringt, sie nicht selten sogar stört.

Wenn ich in der schönen hellen Seemannskirche in der Kirchenbank sitze, bin ich teil der Gottesdienstgemeinde. Ich freue mich über das Andere, das Neue – wie die schönen Schiffe, die hier von der Decke hängen oder den Gesang des Gospelchores – und genieße gleichzeitig Vertrautes in den Liedern, Texten und Gebeten unserer verbindenden Liturgie.

In meinen Urlaubsgottesdiensten habe ich schon viel erlebt. Da gab es winzig kleine Gemeinden in Brandenburg, die sich ehrlich über meine Gesangsverstärkung freuten und hinterher zu Kaffee und Kuchen einluden. Aber ich habe auch schon in großen, gut gefüllten Stadtkirchen gesessen und feierliche Gottesdienste mit virtuoser Kirchenmusik erlebt.

Immer ist es ein Stück Heimat am fremden Ort und gleichzeitig anregende Inspiration, sei es durch eine gute Predigt, eine liebevoll gestaltete Kirche, schöne Musik, lebendigen Kindergottesdienst oder ein persönliches Gespräch mit den Menschen vor Ort.

Der Gottesdienst in der Seemannskirche in Prerow war dieses Jahr ein besonders ermutigendes Erlebnis. Hier war jeder Platz besetzt, auch auf den Emporen.

Hier kamen Einheimische und Urlauber aller Generationen in großer Zahl zusammen. Als das erste Lied angestimmt wurde, war zu hören, dass alle es kennen.

Der Gesang hunderter Menschen füllte die Kirche.