Auleben. Verteidiger Philipp Blume nimmt nach seiner Ausbootung 2017 erneut einen Anlauf beim Fußball-Regionalligisten Wacker Nordhausen.

Philipp Blume darf am Mittwochabend in Auleben zuschauen. Zusammen mit ein paar pausierenden Kollegen hat er beim 12:1 (6:0) gegen Kreisoberligist National auf dem mit 1200 Zuschauern proppevollen Sportplatz noch einen Sitzplatz ergattert. Den kann Blume an dem Tag gebrauchen.

„Mir tut nach dem harten Training in Heiligenstadt alles weh. Aber damit bin ich nicht allein“, blickt Blume in die schmerzvoll grinsenden Gesichter. Vor allem die Tabata-Übungen von Co-Trainer Matthias Peßolat machen fix und fertig. Bei der Trainingsmethode eines japanischen Professors wechseln sich zwanzig Sekunden hoher Belastung gefolgt von zehn Sekunden Pause in acht Runden ab. „Ich kannte das schon, als ich 2015 unter Jörg Goslar nach Nordhausen kam“, erinnert sich Blume.

Damals galt der inzwischen 25 Jahre alte Profi als hoffnungsvolles Talent. Doch dann erlebte Blume mit den Millionen-Investitionen unter Sportdirektor Maurizio Gaudino zwei Jahre später erst die Degradierung in die zweite Mannschaft und dann sogar die endgültige Ausbootung.

„Das habe ich damals – wie übrigens viele Fans – nicht verstanden. Ich ging nach Halberstadt“, sagt Blume, der auf der anderen Seite des Harzes zum Kapitän aufstieg und die Klasse hielt. Blumes Fußball-Laufbahn begann als Jugendlicher beim 1. FC Magdeburg, von wo er 2013 zur U 23 von Hannover 96 wechselte. Dort fiel er Wacker Nordhausen auf und wechselte zum Viertligisten in den Südharz.

„Hier in Nordhausen habe ich sehr wohl gefühlt. Deshalb war der Wechsel zurück für mich keine schwere Entscheidung, als Tino Berbig als Wackers neuer Sportlicher Leiter anrief. Ich hätte auch in Halberstadt bleiben können, doch mit Nordhausen sind die Ambitionen natürlich höher, denn wir wollen ja oben anklopfen“, beschreibt der Sportmanagement-Student im fünften Semester das Aufstiegsziel von Wacker.

Als Innenverteidiger muss sich Blume gegen die „Konkurrenten“ Esdorf, Müller und Pluntke durchsetzen. Doch der 1,91 Meter große Profi ist Teamplayer. „Vier Innenverteidiger zu haben ist wichtig. Wir werden in dieser Saison sicher alle gebraucht“, so Blume, der die Abläufe in der Viererkette mit den Kollegen bereits gut verinnerlicht hat.

Alle freuen sich bereits auf den Auftakt gegen Chemie Leipzig. „Vielleicht ja sogar als Eröffnungsspiel der Liga am Freitagabend in drei Wochen“, sagt Blume. Dann folgt gleich das nächste harte Match in Babelsberg. „Danach werden wir sehen, wo wir nach dem harten Training wirklich stehen“, will Blume für einen guten Start mithelfen.