Nordhausen. Axel Heck plant den Neubau in der Nordhäuser Bahnhofstraße mit Wellness-Bereich sowie dem Umbau der alten Poliklinik zu Tagungsräumen.

Puhdy-Sänger Dieter „Maschine“ Birr war schon da, ebenso wie die gesamte Elf des FC Erzgebirge Aue hier genächtigt hat: Nordhausens neuestes Hotel, der „Fürstenhof“, ist gut angelaufen. Knapp zweieinhalb Monate nach der feierlichen Eröffnung des Hauses im Stil der Goldenen Zwanziger zieht ein zaghaftes Lächeln über Axel Hecks Gesicht. Die Erleichterung ist dem Investor anzumerken: Er sei zufrieden, einige anfängliche Startschwierigkeiten sind mittlerweile ausgeräumt, oder werden in den kommenden Tagen ausgeschaltet - wie im Falle eines Computerprogramms für die Buchungen, das noch einmal gegen eine bessere Version getauscht wird.

Auch die Auslastung der aktuell 15 Einzelzimmer, 33 Doppelzimmer und zwei Suiten entwickle sich zum Positiven. „Einheimische Firmen, die bisher für Tagungen oder Ähnliches Häuser außerhalb Nordhausens gebucht haben, kommen zurück“, freut sich Axel Heck. Mit Hoteldirektorin Diana Brehm habe er eine gute Basis gefunden, um das benötigte Personal einzustellen und zu schulen, welches dem eigenen Anspruch eines „Fürstenhofes“ entspricht, resümiert der Nordhäuser.

„Kritische Größe“ von Hotels überwinden

Und doch tritt gerade beim Stichwort Personal und der Zimmerzahl ein Hadern zurück in Axel Hecks Stimme. Nicht etwa die Qualität des zwölfköpfigen Teams mache ihm zu schaffen, sondern seine schiere Größe. „Die Personalkosten sind ein großer Faktor bei solchen Projekten“, weiß er. Die Belegschaft ist für einen komfortablen Rundumservice der Gäste ausgelegt, und: Sie sei eigentlich in der Lage, ein wesentlich größeres Haus zu bespielen. Die Größe von rund 50 Zimmern bezeichnet Axel Heck daher als „kritische Größe“ in der Branche. Eine, für die er nun Lösungen schaffen will: Schneller als bisher von ihm geplant, soll die Baulücke in der Bahnhofstraße samt der ehemaligen Poliklinik zum Hotel-Anbau werden, kündigt Heck an.

Aus einer schwarzen Kladde zieht er erste Entwürfe für seine Pläne. Noch seien die nicht final und nicht für die Öffentlichkeit, entschuldigt er. Doch der erste Eindruck von den Skizzen macht neugierig auf das Projekt, für das Axel Heck die Baukosten derzeit auf rund 3 Millionen Euro schätzt. Entstehen sollen damit zwei weitere Bettenhäuser, die einen Innenhof umschließen.

Geplante Vollendung: Zum 100-Jährigen

Eines der beiden Häuser soll in der bisherigen Baulücke entstehen und 20 weiteren Zimmern Platz bieten. Einen künftigen Zugang zu diesem Bettenhaus sieht Axel Heck im ehemaligen Hotel „Börse“, welches sich nördlich an den Fürstenhof schmiegt. Eine positive Folge dieser Lösung: „Hier könnten wir dann auch ebenerdig eine Rezeption schaffen“, sagt der Investor, der noch eine besondere Idee für den Neubau in seiner Kladde versteckt hat: So könnte auf dem Dach ein Wellness-Bereich mit Saunen, Tauchbecken und Massageräumen entstehen, der - so lockt Heck - auch für Nicht-Hotelgäste nutzbar wäre.

Die alte Poliklinik indes will Axel Heck für zehn weitere Zimmer umbauen lassen. An den industriellen Stil des Klinkerbaus angelehnt und loftartig sollen sie werden, schwärmt er. Das Erdgeschoss allerdings sieht er als Tagungshalle - mit rund 500 Quadratmetern größer noch als der Saal im Bürgerhaus, ausgestattet zudem mit Raumteilern, welche auch kleinere Veranstaltungen möglich machen. „So etwas fehlt der Stadt“, ist sich Axel Heck sicher und hofft darauf, gemeinsam mit Direktorin Brehm bald Gastgeber für Hochzeiten, Jubiläen und Tagungen zu werden. Den Start für diese ehrgeizige Unternehmung sieht der Bauherr im kommenden Jahr. Dies hänge aber auch von den Rahmenbedingungen über mögliche Förderprojekte ab, sagt Axel Heck. Geht es nach ihm, könnte der Fürstenhof 2021 - und damit im Jahr seines 100-jährigen Jubiläums - voll erblüht und fertiggestellt sein.

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