Nordhausen. Mit einer Festveranstaltung zum 150. Geburtstag wird in eine ganze Festwoche gestartet. 1869 wurde das Gebäude von der Harmoniegesellschaft errichtet. Von dem Haus kann jeder eine Anekdote erzählen.

Jeder, der gestern den roten Teppich vor dem Haus mit der ereignisreichen und vielfältigen Geschichte betrat, der wusste zwangsläufig eine Anekdote zu berichten, welche sich hier im Jugendclubhaus zugetragen hat.

Während sich Thomas Herwig als Gastgeber und Geschäftsführer des Kreisjugendringes an den „König von Nordhausen“ erinnerte und diesen zur Festveranstaltung anlässlich des 150-jährigen Jubiläums mit einem Lächeln begrüßte, war es hingegen Landrat Matthias Jendricke (SPD), der sich an Abende entsinnt, an denen man „ein Bierchen trinken und knutschen wollte“. Auch gab er zu, im Gedächtnis zu haben, dass an einem Mittelpfeiler weiter hinter damals seine heutige Frau stand. Doch er traute sich nicht sie anzusprechen, im Gegensatz zu anderen. Oberbürgermeister Kai Buchmann (pl) erinnerte sich stets an endlose Warteschlangen und natürlich an seine zukünftige Frau, die er hier erstmals mit anderen Augen sah.

Thomas Herwig nutzte den Abend, um die Historie des Hauses vorzustellen. Ein Haus, das 1869 durch die Harmoniegesellschaft als Vergnügungshaus errichtet wurde, in dem Tänze und Bälle sowie Tagungen stattfanden. So entstand im Laufe der Jahre ein Gebäudekomplex im Zentrum der Stadt Nordhausen, der für viele Generationen eine beliebte Adresse für Tanz- und Gesellschaftsabende wurde. Anfang der 1990er-Jahre sollte es jedoch für immer geschlossen werden, woraufhin sich 1993 der Förderverein Clubhaus bildete, sich erfolgreich für die Erhaltung des Freizeitzentrums einsetzte und Vorarbeiten für eine umfangreiche Rekonstruktion leistete. Im Jahre 1994 übernahm der Kreisjugendring Nordhausen die Trägerschaft und konnte in den Jahren 1995 bis 1997 mit Unterstützung des Thüringer Sozialministeriums sowie dem Landratsamt Nordhausen, welches Eigentümer des Hauses ist, die alte „Harmonie“ in ein modernes Freizeitzentrum, das heutige Jugendclubhaus, verwandeln.

Anita Kaltbach erinnerte sich, hier mit 16 Jahren erstmals das Jugendclubhaus besucht zu haben. „Damals gab es noch Sitzplätze und karierte Tisch­decken“, so die langjährige Geschäftsführerein des Kreisjugendrings und erinnert sich an Jahrzehnte, in dem die Einrichtung ein Selbstläufer war, bis zu 65.000 Besucher jährlich kamen. Derzeit zählt das Jugendclubhaus jährlich etwa 45.000 Besucher. Woche für Woche werden in den Abend- und Nachtstunden die Räume für Konzerte mit bekannten Bands oder auch Nachwuchskünstlern genutzt sowie Disco-Veranstaltungen durchgeführt.

Nächste Veranstaltung zum 150. Geburtstag ist heute ab 22 Uhr mit der Band Tänzchentee.