Klettenberg. In der Corona-Krise unterstützt auch der Kultur- und Geschichtsverein die örtliche Grundschule.

Im Dorf funktioniert das Gemeinwesen oftmals unkomplizierter, als das in größeren Kommunen der Fall ist. Ein Beispiel dazu ist die Auslagerung von Klassen aus der Grundschule der Gemeinde Hohenstein in Klettenberg.

Um den Hygiene-Anforderungen im Zuge der Corona-Krise gerecht zu werden, zogen von den vier Grundschulklassen zwei Klassen um. Die erste Klasse wird seit dem 25. Mai in der umfunktionierten Turnhalle unterrichtet. Die zweite Klasse hat ihren Unterrichtsraum im Gebäude des Kultur- und Geschichtsvereins Clettenberg gefunden. „Gerade dieser Umzug, der wirklich reibungslos geklappt hat, zeugt von der Zusammengehörigkeit in unseren Ortsteilen”, freute sich der ehrenamtliche Bürgermeister der Gemeinde, Andreas Gerbothe (CDU).

Dem einstigen Dienstleistungsgebäude, in dem schon ein Frisör, eine Nähstube, aber auch eine Filiale der Nordthüringer Volksbank untergebracht waren, hatte der Klettenberger Verein ab dem Jahr 2014 neues Leben eingehaucht. Vereinsvorsitzender Christian Kowal berichtet: „Unser Verein wollte das Gebäude erhalten und es nicht nur für die Mitglieder, sondern für alle Klettenberger nutzbar machen. So begannen wir – immer mit Unterstützung der Gemeinde –, das Dach neu zu decken, den Fußboden zu erneuern oder die Elektrik komplett neu zu verlegen. So wird das Gebäude nun auch gern für private Feiern genutzt.“

Nur eben momentan nicht, denn in dem Vereinsraum wird unterrichtet. „Und das wird auch noch eine Weile bleiben, denn trotz der Lockerungen der Corona-Bestimmungen auch für Schulen halten wir an dem Unterrichtsbetrieb an drei Standorten fest. Das ist auch mit der Schulverwaltung so abgestimmt”, berichtet Schulleiterin Carola Grützner-Radtke.

Mit großer Freude vernahmen die Hohensteiner nun die Nachricht, dass der Landkreis in Klettenberg eine neue Grundschule bauen will. „Der Grundschulstandort hat für unsere Gemeinde schon immer eine sehr große Priorität, wozu sich auch der Gemeinderat Hohensteins mehrfach in den vergangenen Jahren bekannt hat. Für die Probleme unserer Grundschule haben wir immer offene Ohren und helfen von unserer Seite, auch finanziell, wo immer es geht. Diesen Schulstandort zu sichern, war auch neben dem Vereinssport mit ein Beweggrund, die Schulsporthalle in das Eigentum der Gemeinde zu übernehmen und damit konkret Verantwortung und Kosten zu tragen“, betont Gerbothe.

Für den Bürgermeister steht aber auch fest, dass der Klettenberger Verein, der auch alle Feste – von Neptunfest bis Weihnachtsmarkt – im Dorf ausrichtet, weiterhin unterstützt wird. Der Kultur- und Geschichtsverein Clettenberg sei neben der freiwilligen Feuerwehr und dem Tischtennisverein TTV 90 ein unabdingbarer Bestandteil des gesellschaftlichen Miteinanders.