Nordhausen. Das Nordhäuser Landratsamt zieht ein positives Fazit zur Kooperation der Jugendhilfe während der Corona-Pandemie.

Die Corona-Pandemie und die erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen haben seit Mitte März auch die Kinder- und Jugendhilfe vor besondere Herausforderungen gestellt. „Trotz der Kontaktbeschränkungen haben wir dem Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gefahren für deren Wohl eine zentrale Bedeutung beigemessen“, betont Stefan Nüßle, Erster Beigeordneter des Landkreises. „Um sicherzustellen, dass unser Jugendamt auch unter Beachtung des Infektionsschutzes Kinder und Jugendliche in Gefährdungssituation in Obhut nehmen kann, sind wir einen besonderen Weg gegangen. Binnen weniger Tage haben wir gemeinsam mit freien Trägern eine Not-Inobhutnahmestelle eingerichtet.“

Das Landratsamt arbeitete dafür in einem Fachkräfte-Team mit dem Jugendsozialwerk, dem Horizont-Verein, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Kreisjugendring, dem Kreissportbund, den Falken sowie dem Caritasverband zusammen. Die erforderliche Infrastruktur stellte das Jugendsozialwerk bereit. „Sozialarbeiter aus unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Jugendarbeit, der Schulsozialarbeit, der Eingliederungshilfe sowie dem Bereich der Integrierten Sozialplanung zogen dabei an einem Strang und wuchsen zu einem engagierten Team zusammen“, lobt Nüßle.

Zu einem kleinen Resümee der gemeinsamen Arbeit sowie einer Ideenentwicklung für künftige Kooperationen haben sich nun die Fachkräfte noch einmal getroffen. Nüßle nutzte diese Gelegenheit, um sich für die geleistete Arbeit aller Beteiligten zu bedanken. „Ich bin sehr froh, dass wir als Landkreis dieses Gemeinschaftsprojekt mit den freien Trägern umsetzen konnten. Denn 20 Kinder und Jugendliche wurden in dieser Inobhutnahmestelle von April bis Anfang Juni versorgt und betreut.“

Dass der Bedarf so hoch ist, damit hätte man im Vorfeld nicht gerechnet. Aber auch jenseits von Corona sei in den vergangenen Jahren eine steigende Tendenz bei den Inobhutnahmen zu verzeichnen gewesen, berichtet Nüßle. „Deshalb werden wir uns auch über die künftige Umsetzung dieser Aufgabe des Jugendamtes grundlegend Gedanken machen. Dazu wird jetzt der Unterausschuss des Jugendhilfeausschusses in die erste vorbereitende Beratung gehen.“

Auch Ina Schmücking, Planungskoordinatorin für Armutsprävention, die für die Umsetzung des Projektes verantwortlich war, zeigte sich beeindruckt von der guten Zusammenarbeit, dem Teamgeist und dem hohen Engagement aller Beteiligten. „Ohne den persönlichen Einsatz aller Kollegen wäre diese verantwortungsvolle Aufgabe nicht zu stemmen gewesen“, resümiert Schmücking und hofft, dass dieser Teamgeist lang anhaltend zum Tragen kommt und diese intensive Kooperation im Netzwerk einen nachhaltigen Gewinn für die soziale Arbeit im Landkreis Nordhausen bedeutet.