Nordhausen. Der Südharzer Landschaftspflegeverband legt eine Naturschutzbilanz der vergangenen Wintermonate vor.

Der Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser hat in den Wintermonaten mehrere Pflegemaßnahmen auf insgesamt 11,5 Hektar Naturschutzflächen in der Südharzer Gipskarstregion bei Fachfirmen in Auftrag gegeben.

Es betraf Kleinflächen zwischen 0,2 und 2,75 Hektar am Mühlberg bei Niedersachswerfen, im Heiligental bei Krimderode, an der Kalkhütte bei Urbach, im Fliegental bei Mauderode, auf den Sattelköpfen bei Hörningen und in der Hunnengrube am Karstwanderweg. Das Ziel: der fortschreitenden Verbuschung entgegenwirken, zu der es mangels ausreichender Schafbeweidung kommt.

Büsche werden mitsamt der Wurzel entfernt, einzelne Bäume gefällt, Flächen gemäht und beräumt. „Was auf den ersten Blick wie ein tiefgreifender Eingriff in geschützte Natur wirken kann, stellt eine unverzichtbare Maßnahme zum Erhalt der außergewöhnlich hohen Artenvielfalt in den offenen Lebensräumen der Südharzlandschaft dar“, teilt Silke Schulze vom Landschaftspflegeverband mit.

Bodenverwundungen infolge der Arbeiten seien erfahrungsgemäß in der folgenden Vegetationsperiode schon nicht mehr relevant.

Die Kalk-Trockenrasen, Steppen-Trockenrasen und Halbtrockenrasen im grünen Gipskarst bieten zahlreichen lichtliebenden Pflanzenarten wie Heidegewächsen, Orchideenarten und Adonisröschen, aber auch vielen Tierarten einen idealen Lebensraum.

Eindringende Gehölze aber beschatten den Boden und verdrängen bestimmte Arten; Laub- und Nadelstreu verändert den pH-Wert in der oberen Humusschicht, so dass sich die Lebensbedingungen für die Pflanzen drastisch verändern können.

Eine Folgepflege zur Aufrechterhaltung des Zustands der jüngst gepflegten Flächen soll laut Landschaftspflegeverband durch eine Beweidung gelingen. Die Naturschutzflächenpflege ist Teil des bis 2023 laufenden Projekts „Gipskarst Südharz – Artenvielfalt erhalten und erleben“.