Nordhausen. Diese Geschichte hat es in sich: Die Polizei suchte einen Unfallverursacher - und fand im Bahnhof einen Mann, der eine Frau mit einer Axt verletzt hatte. Aber es geht noch weiter.
Zunächst waren die Beamten zu einem Unfall gerufen worden - ein Unfall, der so immer mal passieren kann. Dass sich daraus eine derartige Geschichte entwickeln würde, konnten die Polizisten da noch nicht wissen. Ein Ford Puma war Dienstagabend auf der Straße zwischen Wolkramshausen und Werther zunächst von der Straße abgekommen, dann gegen einen Mast und schließlich gegen ein Gebäude der Wasserwirtschaft gekracht. Der Fahrer flüchtete - aus mehreren Gründen: Die Kennzeichen, die am Auto angebracht waren, waren gestohlen, der Ford stammt aus dem Unstrut-Hainich-Kreis und war seit September stillgelegt. Hier muss die Polizei noch klären, ob das Fahrzeug damit als gestohlen gilt oder nicht.
Ford Puma kracht im Landkreis Nordhausen gegen Gebäude der Wasserwirtschaft
Wenig später war es in einem Imbiss in Nordhausen in der Reichsstraße zu einer Auseinandersetzung gekommen. Ein 40-Jähriger hatte eine junge Frau mit einer Axt bedroht, ihre Freundin, die einschreiten wollte, erlitt Schnittverletzungen. Gemeinsam mit seiner ebenfalls 40-jährigen Begleiterin flüchtete er, konnte aber dank der sofort eingeleiteten Fahndung und der Unterstützung der Bundespolizei am Bahnhof in Nordhausen festgenommen werden. Bei der Durchsuchung fand man den Autoschlüssel, der vom Ford Puma stammt, seine Begleiterin hatte den Außenspiegel des Wagens eingesteckt.
Mann bedrängte Frau auf Landstraße
Doch damit nicht genug. Vor dem Unfall bei Wolkramshausen hatte der Mann auf einer Landstraße bei Wipper eine Frau, die mit ihrem Säugling im Auto unterwegs war, bedrängt. Diesem Umstand war die Polizei nur auf die Schliche gekommen, weil sich die Mutter in einem sozialen Netzwerk über die Fahrweise des Mannes echauffiert hatte.
Wieder auf freiem Fuß
Der 40-Jährige, der Alkohol getrunken hatte, befindet sich aktuell noch in Gewahrsam. Er ist polizeibekannt, war gerade erst aus der Haft entlassen worden. Wie es nun mit ihm weitergehen soll, ist noch nicht geklärt. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt.
Der 40-jährige Tatverdächtige wurde auf Weisung der Staatsanwaltschaft Mühlhausen wieder auf freien Fuß gesetzt. Der sozialpsychiatrische Dienst lehnte eine Einweisung in eine Klinik ab. Die Ermittlungen zum genutzten Pkw ergaben, dass dieser nicht gestohlen, dafür aber nicht angemeldet und versichert war. Zum Motiv des Mannes kann derzeit noch nichts gesagt werden. Die Ermittlungen dauern an.
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krf