Nordhausen. Felix Müller ist Wackers Elfmeterheld. Mit ihm gewinnt Nordhausen gegen Altglienicke 2:0. Das Rotationssystem von Trainer Heiko Scholz scheint aufzugehen.

Es scheint sie wirklich zu geben, die Lieblingsgegner mancher Spieler. So langsam, aber sicher entwickelt sich bei Felix Müller eine besondere Beziehung zur VSG Altglienicke. Vor knapp einem Jahr war Wackers Innenverteidiger mit dem Führungstreffer am 2:0-Heimsieg beteiligt. Neue Saison, altes Bild: Auch bei der Neuauflage zwischen den beiden Regionalligisten im Albert-Kuntz-Sportpark trumpfte der 22-Jährige am Sonntag groß auf. Erstmals in dieser Saison rückte Felix Müller in die Startelf und wurde beim 2:0 (2:0)-Erfolg zum Elfmeterhelden.

Angesprochen auf den möglichen Lieblingsgegner fängt Felix Müller plötzlich an zu lachen. „Das hat mir der Trainer auch schon gesagt. Im Vorjahr beim Hinspiel habe ich getroffen und freue mich, dass es jetzt gleich doppelt geklappt hat.“ Der Innenverteidiger rückte für Maurice Pluntke in die Startelf. Außerdem pausierte Wackers Kapitän Tobias Becker, ihn ersetzte Jan Löhmannsröben. Wieder dabei war Sebastian Heidinger, und für Christoph Göbel wirbelte Daniel Haritonov auf Linksaußen. Trainer Heiko Scholz lässt rotieren, mit Erfolg. „Alle, die neu reinkommen, bringen Spitzenleistungen“, lobte er die frischen Kräfte.

Einer von diesen frischen Kräften war eben jener Müller, der zugleich Verantwortung übernahm. Strafstoßschütze Becker pausierte. Also musste ein neuer Schütze bestimmt werden. Scholz fragte in die Runde, wer sich diese Aufgabe zutrauen würde. Die Finger zweier Spieler schnippten in die Höhe, sie machten es unter sich aus. Müller bekam den „Elfmeter“-Zuschlag. Und kam gegen Altglienicke gleich zweimal zum Zug. Doch bevor er zur Tat schritt, machte der Gastgeber spielerisch da weiter, wo er am Mittwochabend gegen den VfB Germania Halberstadt aufgehört hatte. Er überzeugte mit einem druckvollen und schnellen Spiel nach vorn. Von den Gästen war kaum etwas zu sehen. „Wir haben in der ersten Hälfte nicht das gebracht, was wir hätten bringen müssen. Zweimal waren wir zu ungestüm in den Zweikämpfen, die zu den Elfmetern geführt haben“, resümierte Gästetrainer Karsten Heine.

In der ersten Szene war es René Pütt, der Wackers Angreifer Nils Pichinot im Strafraum von den Beinen holte. Müller schnappte sich den Ball und traf zur 1:0-Führung (13.). Beim zweiten Elfmeter für Wacker wurde Cihan Ucar zuvor von Außenverteidiger Igli Cami gefoult. Erneut zeigte der Unparteiische Christopher Gaunitz auf den Punkt. Erneut trat Müller an. Erneut zappelte der Ball im Netz - 2:0 (32.). Dem nicht genug, gab es in der 29. Minute einen Elfmeter für Altglienicke. Sebastian Heidinger foulte Benjamin Förster. Christian Skoda trat an, sein flacher Schuss war eine Beute für Jan Glinker, der den Strafstoß stark parierte. Bis zur Halbzeitpause blieb Wacker spielbestimmend.

Nach der Pause brachte Heine durch zwei Wechsel frischen Wind in die Partie. Und dieser tat scheinbar richtig gut. Altglienicke fand immer besser in die Partie. Wacker hielt gut dagegen und erarbeitete sich in der Schlussphase noch Möglichkeiten durch Carsten Kammlott (88.) und Stepan Kores, um auf 3:0 zu erhöhen. „Die zweite Hälfte verlief für uns etwas schwieriger, weil die Gäste nun mehr Druck gemacht haben. Sie haben eine super Mannschaft, die nicht umsonst fünf Spieltage ungeschlagen war. Umso mehr freuen wir uns, dass wir die drei Punkte geholt haben“, so Müller.

Ganz wichtige drei Zähler. Mit einem Spiel weniger kletterte Wacker nun auf Rang drei der Tabelle - und reist am Mittwoch, 4. September, nach Berlin zum Spitzenspiel der Regionalliga Nordost. Dort trifft die Scholz-Elf um 19 Uhr auf Tabellenführer Hertha BSC II. Ebenfalls keine leichte Aufgabe.

„Spielerisch ist Hertha die beste Mannschaft in der Liga. Da weiß man, was auf einen zukommt“, meinte Müller, der die Bundesliga-Reserve von Hertha BSC noch zu seiner Lieblingsmannschaft machen will. In der Vorsaison gab es in Berlin eine 1:2-Niederlage, obwohl Wacker das Spiel dominierte. „Das soll uns jetzt nicht noch mal passieren. Wir wollen es besser machen“, blickte Müller voraus.

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