Montagsdemo in Nordhausen: 800 Südharzer protestieren gegen aktuelle Bundespolitik

Jens Feuerriegel
Zwei Teilnehmer aus Bleicherode mit ihren selbst gestalteten Protestplakaten.

Zwei Teilnehmer aus Bleicherode mit ihren selbst gestalteten Protestplakaten.

Foto: Jens Feuerriegel

Nordhausen.  Teilnehmer der Montagsdemo ziehen wieder friedlich, aber lautstark durch die Nordhäuser Innenstadt.

Der Markt am Rathaus ist auch an diesem Montagabend wieder ein Versammlungsort der Enttäuschten. Etwa 800 Frauen und Männer sind gekommen. Etliche Demonstranten führen Plakate oder die Flagge Deutschlands mit sich. Alle vereint ihr Protest gegen die aktuelle Bundespolitik. Unterschiedlich sind jedoch die Gründe, die diese Südharzer auf die Straße treiben.

Viele beklagen die Folgen der Energiekrise und blicken sorgenvoll dem Winter entgegen. Andere verstehen nicht, warum Deutschland die Ukraine im Krieg unterstützt. Die Montagsdemo ist nach wie vor ein bunter Mix der Frustrationen.

„Diese Bundesregierung hat in meinen Augen jede Glaubwürdigkeit verloren“, meint ein 48-jähriger Bauarbeiter aus Nordhausen. Er wünscht sich, dass man „dieses Ampel-Experiment“ möglichst bald beendet. Ein 69-jähriger Rentner aus Heringen sieht es ähnlich: Die Bundesregierung sei den gegenwärtigen Problemen in Deutschland überhaupt nicht gewachsen, sagt er. Zwei ältere Bleicheröder meinen ebenso: Diese Regierung in Berlin „ruiniert Deutschland“.

Eine 57-jährige Altenpflegerin schimpft auf die Grünen. Sowohl Habeck als auch Baerbock seien als Minister ihrer Meinung nach „völlig überfordert“. Die Nordhäuserin ärgert sich, dass die Grünen zur Landtagswahl in Niedersachsen 14 Prozent der Stimmen erhielten. Gerade der „einst pazifistischen Partei“ wirft sie vor, mit Waffenlieferungen eine Politik zu unterstützen, die den Krieg in der Ukraine verlängert. Die Sanktionen gegen Russland bringen mehr Schaden als Nutzen. Die Demonstranten ziehen wieder durch die Innenstadt zum Bahnhof und zurück.