Niedersachswerfen. Die Tafeln thematisieren die bewegte Geschichte des Berges. Der Namenswettbewerb für das Wollnashorn ist beendet worden.

Der Kohnstein gehört zu Niedersachswerfen wie der Brocken zum Harz. Zwei neue Informationstafeln beleuchten jetzt den 334 Meter hohen Berg, der die Ansicht von Niedersachswerfen derart prägt, genauer. Am Montagnachmittag wurden diese Schautafeln unweit des Niedersachswerfer Bahnübergangs offiziell eingeweiht. Und auch der Namenswettbewerb für das Wollnashorn wurde aufgelöst.

Wolli vom Höllental. So soll das Wollnashorn heißen, dessen Skelett im Jahr 1923 im einstigen Höllental am Kohnstein entdeckt worden war.

An diesen spektakulären urzeitlichen Fund erinnern jetzt die Tafeln. „Man nimmt an, dass diese Tierart vor 12.000 Jahren ausgestorben ist. So ein Wollnashorn konnte bis zu 6000 Kilogramm wiegen und größer als ein Mensch sein“, berichtete Heimatforscher Tim Schäfer, der den Inhalt der Infotafeln recherchiert hatte. Dieter Telemann überbrachte Schäfer sogar Knochenteile, die vermutlich von dem Wollnashorn stammen. Diese hatte der Sachs-werfer vor einigen Jahren von einem Bekannten erhalten, der lange im Leuna-Werk gearbeitet hatte. „Dort waren die Knochen wohl eingelagert“, erzählte Telemann. Im Vorfeld der Eröffnung hatte der Arrée-Traditionsverein einen Namenswettbewerb organisiert. 50 Vorschläge zum Wollnashorn waren in den vergangenen Wochen bei der Vereinsvorsitzenden Christina Zyrus eingegangen. Über die Resonanz ist die Vereinschefin noch immer sehr erstaunt.

Am 16. September hatte die vom Traditionsverein einberufene Jury in geheimer Wahl den Siegernamen schließlich ausgewählt. Gleich fünf Kinder hatten für den Namen Wolli gestimmt.

Professor Zwanziger zog am Montag die Gewinner per Los. Über Kinogutscheine konnten sich freuen: Karla Lohrengel, Amelia Lieberram, Karlina Marie Boikat, Raphael Grothe und Max Hoffmann.

Doch Wolli, das Wollnashorn ist nur ein wichtiges Detail, an das auf den Tafeln erinnert wird. Der Infopunkt schlägt einen großen Bogen. Er thematisiert die bewegte Geschichte des Kohn­steins: als Steinbruch und Tagebau, als geheimer Ort zur Waffenproduktion in NS-Zeiten und erinnert an das Leuna-Werk in der DDR. Thematisiert wird auch der Gedenkstein, auf dem 18 Namen von getöteten Bergleuten verzeichnet waren.

Tim Schäfer hatte diesen im Jahr 2016 im Gestrüpp unterhalb des Kohnsteins gefunden. „Der war leider nicht mehr zu retten“, sagte Schäfer. Daraufhin entstand die Idee, mehrere Infotafeln aufzustellen.

Weiterführende Informationen erhalten die Nutzer übrigens über QR-Codes, die per Handy-App auf Internetseiten führen.