Nordhausen. Der dienstälteste Mediziner am Südharz-Klinikum in Nordhausen macht den Weg frei für seinen Nachfolger. Doch an Ruhestand denkt Helmut Ursin nicht.

In den vergangenen Tagen endete im Südharz-Klinikum in Nordhausen eine kleine Ära. Darüber berichtete jetzt Kerstin Garke, die Assistentin der Geschäftsführung des kommunalen Krankenhauses. Ihr zufolge fungierte Helmut Ursin beinahe 15 Jahre im Klinikum als Betriebsarzt. Nun allerdings habe der 66-jährige Mediziner diese Funktion an seinen Nachfolger übergeben. Ursin ist der dienstälteste Arzt am Klinikum, begann seinen Dienst im Jahr 1980.

In der Viszeralchirurgie war er als Oberarzt tätig, bevor er von 2004 bis 2006 eine Weiterbildung zum Betriebsmediziner absolvierte. „Unsere Gesellschaft räumt den Betriebsmedizinern einen hohen Stellenwert ein. Unser Auftrag ist gesetzlich formuliert. Zahlreiche Unternehmen im Landkreis Nordhausen sowie darüber hinaus, aber auch Behörden und Verwaltungen gehörten zu meinem Verantwortungsbereich“, so Ursin. Scherzhaft beschreibe er sein Tätigkeitsspektrum immer so: „Von A wie Autohaus bis Z wie Ziegelwerk.” Ursin hatte sich seit 2018 intensiv um eine Nachfolgeschaft bemüht und fand diese in der Person von Pietsch.

Die Aufgaben des Betriebsmediziners liegen unter anderem in einer weitreichenden präventiven Beratung von Firmen und Institutionen. Diese reichen von der Gestaltung des Arbeitsplatzes bis zur Unterrichtung in der Ersten Hilfe, beinhalten aber auch eine sich stets aktualisierende Gefährdungsbeurteilung, um vor allem schwere Arbeitsunfälle weitestgehend auszuschließen.

Markus Pietsch, der seit 1997 im Nordhäuser Klinikum arbeitet, hat seinerseits die zweijährige Weiterbildung erfolgreich absolviert und viel von Helmut Ursin gelernt. Als eine aktuelle Herausforderung für seine vertraglich gebundenen Partner sieht der Betriebsmediziner den Umgang mit der Pandemie.

Für Helmut Ursin hingegen bedeutet die Übergabe des Staffelstabes keinen Übergang in den Ruhestand. Er werde weiterhin als ständiger Vertreter tätig sein, heißt es aus der Klinikleitung.