Nordhausen. Ein positives Signal für einen Ausbau des Albert-Kuntz-Sportparks für die Drittligatauglichkeit sendete der Kreistag am Mittwochabend.

Ein positives Signal für einen Ausbau des Albert-Kuntz-Sportparks für die Drittligatauglichkeit sendete der Kreistag am Mittwochabend. Das Gremium stellte sich hinter das Ansinnen, von Landrat Matthias Jendricke (SPD), sich beim Land um weitere Fördermittel über zehn Millionen Euro zu bemühen.

21 von 42 anwesenden Mitgliedern stimmten der Beschlussvorlage zu. Die AfD-Fraktion sagte komplett Nein, es enthielten sich die anwesenden FDP-Mitglieder, Rüdiger Neitzke (Bündnisgrüne), die Fraktion der Bürgerliste Südharz und einige CDU-Mitglieder, darunter Bleicherodes Bürgermeister Frank Rostek (CDU). Letzteren treiben die Folgekosten um: „Welche Eigenanteile sind aufzubringen, bis es fertig ist? Wie hoch werden die Unterhaltungskosten sein?“, fragte er rhetorisch. Ein Fördermittelantrag könne nicht ohne konkrete Planung und Kostenschätzung gestellt werden.

„Es geht nur um eine politische Willensbekundung, dass Landesregierung, egal welcher Coleur, uns nicht vergisst“, reagierte Matthias Ehrhold (SPD). Landrat Jendricke betonte, er wolle noch keinen Förderantrag, sondern zunächst nur einen Brief schreiben.

Rund vier Millionen Euro sollen investiert werden

Eine wichtige Hürde hat der Landkreis bei seinem geplanten touristischen Großprojekt in Rothesütte genommen. Vom Land liege die Zusage für eine 90-prozentige Förderung vor, erklärte Landrat Matthias Jendricke (SPD) am Mittwoch im Kreistag. Rund vier Millionen Euro sollen investiert werden. Auf dem Gelände der ehemaligen Grenzkompanie soll der höchste Aussichtsturm im Harz entstehen. Sein Umfeld soll sich inhaltlich dem Thema Hexen widmen. Angebote für Familien mit Kindern wie einen Abenteuer-Wald-Erlebnispfad sind angedacht, auch der Wanderwegeausbau gen Sophienhof und Netzkater ist auf dem Plan.

Wichtig ist dem Kreis eine starke Vernetzung mit Partnern wie der Ziegenalm oder den Harzer Schmalspurbahnen. Von der öffentlichen Investition erhofft er sich einen Schub in der Privatwirtschaft.

Jendricke brachte auch einen Zweckverband ins Gespräch, um den Tourismus im nördlichen Landkreis voranzubringen. Die Gemeinden allein seien strukturell zu klein, es fehle in deren Verwaltung das Personal, um Projekte dieser Größenordnung anzugehen.

Nicht zuletzt schlug der Landrat eine Exkursion in den Unstrut-Hainich-Kreis vor, wo eine kommunale Gesellschaft mit dem Baumkronenpfad bei Bad Langensalza Beispielhaftes geleistet habe.

Grünes Licht

Einstimmig hat der Kreistag grünes Licht dafür gegeben, dass der Kreis künftig an die Harzer Schmalspurbahnen bis zu 306.000 Euro Nachschüsse pro Jahr zahlt. Bis dato lag die Maximalsumme bei der Hälfte dieser Summe. Nötig ist dies angesichts massiver Kostensteigerungen für Personal, Dampflokwartung und Streckennetz.

Für das Theater Nordhausen fiel eine ähnliche zukunftsgerichtete Entscheidung. Der Kreistag machte den Weg dafür frei, die Finanzierungsvereinbarung mit dem Land für die Jahre 2022 bis 2024 fortzuschreiben. Einzig die AfD-Fraktion stimmte geschlossen dagegen. Damit einher geht eine Erhöhung der Gesamtzuwendungen von Land und kommunalen Gesellschaftern um bis zu drei Prozent pro Jahr. Für den Landkreis bedeutet dies ein jährliches Plus von rund 29.000 Euro. Der Freistaat will seinen Zuschuss zwischen 2021 und 2024 von 6,3 auf 6,9 Millionen Euro erhöhen. Auf die Gesellschafter soll eine Erhöhung von 6,0 auf 6,6 Millionen Euro zukommen.

Der Nordhäuser Stadtrat stimmte der neuen Finanzierungsvereinbarung für das Theater bereits im Mai zu, weitere Gesellschafter sind die Stadt Sondershausen und der Kyffhäuserkreis.

Den Weg frei machte der Kreistag zudem für die weitere Sanierung der Sollstedter Schwimmhalle für rund 250.000 Euro, die Sanierung der Kreisstraße zwischen Rothesütte und Sophienhof und für eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Nordhausen zum Feuerwachen-Neubau. Bei letzterer zeigte sich der Landkreis allerdings nicht einverstanden mit wesentlichen Änderungswünschen der Stadt zur Finanzierung.