Nordhausen. Neue Baustoffe sind das Ziel

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) fordert, dass Nordhausen zu einem Forschungszentrum für Baustoffe ausgebaut wird. Das sagte Ramelow bei einer Anhörung zur Zukunft des Gipsabbaus am Mittwoch an der Nordhäuser Hochschule. Zu der Gesprächsrunde waren kommunale Politiker, Unternehmensvertreter, Betriebsräte aus der Gipsbranche, Wissenschaftler, Umweltschützer und Vertreter aus mehreren Ministerien gekommen. Hintergrund ist der seit längerer Zeit anhaltende Konflikt um eine Ausweitung des Gipsabbaus im Südharz.

„Es bringt nichts, sich andauernd gegenseitig Vorwürfe zu machen. Ziel muss es sein, gemeinsam die Zukunft zu gestalten“, so Ramelow. Dem sei man nun näher gekommen. „Trotz emotionaler Debatten haben sich die Akteure wechselseitig zugehört“, so Ramelow. Eine Kommission solle nun erörtern, wie ein Forschungszentrum in Kooperation mit der Fachhochschule Erfurt und der Bauhaus-Universität Weimar in Nordhausen angesiedelt werden könne. Wann die geplante Kommission ihre Arbeit aufnimmt, ist indes noch unklar.

Das Forschungszentrum soll Alternativen zu bisherigen Gipsprodukten entwickeln. Die neuen Baustoffe sollten im Idealfall im Industriegebiet Goldene Aue hergestellt werden, so Ramelow. Auf diese Weise solle die Region Nordhausen stärker als bislang von der Wertschöpfung in der Gipsbranche profitieren und nicht nur die negativen Folgen des zunehmenden Gipsabbaus tragen müssen.