Stich-Wort: Kristin Müller freut sich über einfallsreiche Südharzer.

Not macht erfinderisch, ein alter Spruch. Nur hatten wir konsumverwöhnte Deutsche diese Erfahrung schon fast vergessen. Wenn immer alles verfügbar ist, lässt sich sehr komfortabel und sehr spontan leben.

Mit Corona tauchte plötzlich das Thema Mangel auf: Beim in den Supermarktregalen fehlenden Toilettenpapier ließ sich noch schmunzeln – weniger lustig ist es, wenn in Bleicherödes Hausarztpraxen Schutzmasken knapp werden.

Ganz zu schweigen von dem völlig versiegten Kundenstrom, der zig Einzelhändler, Gastronomen und Kulturschaffende schnell in Existenznöte bringen könnte.

Die Welt ist einem kleinen Virus ziemlich ausgeliefert – ohnmächtig aber ist sie nicht. Das zeigen in diesen Tagen viele sehr einfallsreiche Südharzer.

Einer von ihnen ist der Sparkassenchef Thomas Seeber, der sich selbst an die Werkbank stellte, um Schutzaufsätze für die Kundenschalter zu bauen, auf dass seine Mitarbeiter vor einer Infektion etwas besser geschützt sind.

Es sind die kleinen Gesten, die davon zeugen, dass nicht allein das Ich zählt, sondern auch andere im Blickfeld sind. In einer neuen Serie stellen wir ihnen derzeit einige Südharzer und ihre kreativen Ideen, mit der Corona-Krise umzugehen, vor.