Wülfingerode. In den Kirchtürmen von Wülfingerode und Kleinwerther sind Nistkästen – die Zeinböcke warten jedoch noch auf Schleiereulen.

Den Nistkasten im Kirchturm von St. Elisabeth gibt es schon länger. Nur erfüllte sich bislang nicht die Hoffnung, dass sich Schleiereulen einquartieren – vergangenes Jahr stritten sich Tauben und Dohlen um die Nistgelegenheit.

Nichtsdestoweniger lud der Kirchbauverein am Donnerstagabend zu einem interessanten Beamervortrag zum Jahr der Schleiereule ins alte Pfarrhaus ein. Peter Höhns vom Verein der Nordhäuser Ornithologen informierte seine etwa 15 Zuhörer über die Systematik der Eulenvögel in Deutschland und vor allem über die artistischen Flugeigenschaften der Schleiereulen.

Leider zeigt sich gerade im Kreis Nordhausen ein starker Rückgang der Brutpaare, erklärt Holger Thiemt vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Trotz Schaffung von Brutplätzen im Rahmen des Nabu-Projekts „Lebensraum Kirchturm“ habe es 2018 und 2019 im Südharz nur noch ein einziges Schleiereulenpaar in einem Kirchturm gegeben: in dem von Kleinwerther. Ein kleiner Trost: 2017 und 2018 gab es dort sechs Junge, dieses Jahr waren es fünf.

Ursache für das Fehlen der Brutpaare sei das fehlende Nahrungsangebot durch den hohen Mais-, Raps- und Wintergetreideanbau: „Mäuse, die Hauptnahrungsquelle der Schleiereulen, sind in der Brutzeit in diesen Kulturen kaum zu erreichen“, weiß Thiemt.

Peter Höhns verwies nochmals auf die Notwendigkeit entsprechender Landwirtschaftsflächen und auch zugänglicher Scheunen für die Schleiereulen, wo sie auch im Winter genügend Mäuse finden können.