Südharz. Forstamt äußert sich zu Baumpflanzaktion

Der Bleicheröder Forstamtsleiter Gerd Thomsen begrüßt die Pflanzaktion, die am Freitag im Ellricher Stadtwald stattfinden soll, hat aber auch Bedenken. „Es freut mich, dass sich die IG Rotwild mit der Fridays-for-Future-Bewegung und dem BUND zum Wohle des Klimaschutzes solidarisiert“, sagt er. „Aber wir haben im Landkreis Nordhausen hunderte Hektar Schadflächen in den Wäldern. Die Waldbesitzer werden die Fläche weder zäunen können noch können hunderttausende Bäume mit Wuchshüllen aus Kunststoff oder Drahtgeflecht geschützt werden“, gibt er zu bedenken. Plastikröhren und Zäune seien angesichts des Ausmaßes der aktuellen Situation keine Alternative.

Vielmehr bedürfe es einer zeitgemäßen Jagd. Die zarten Jungbäume seien bevorzugte Leckerbissen für das Rehwild. Der Verbiss dieser Jungbäume führe zum Absterben. Mit Zäunen seien die großflächigen Kulturen nicht allein zu schützen, zumal diese sehr teuer seien. Rot- und Damwild schäle Bäume mit der Folge, dass Pilze eindringen und dies zu Fäulnis führe. Beide Schadphänomene machten eine Absenkung regional überhöhter Rot-, Reh- und Damwildbestände auf ein ökosystemverträgliches Maß erforderlich.