Rudolstadt. Ein 54 Jahre alter Thüringer wird wieder einmal verurteilt: Warum das Gericht die Höchststrafe wählt.

Das Schöffengericht am Amtsgericht Rudolstadt hat einen Mann verurteilt, der schon seit mehreren Jahrzehnten wegen Straftaten auffällt. Die kriminelle Karriere begann bereits vor der Wende.

Die Strafakte des 54-Jährigen aus Rudolstadt reicht noch in die DDR zurück. Das Kreisgericht Rudolstadt verurteilte ihn damals wegen eines Eigentumsdeliktes. Weitere Straftaten folgten, 2001 tauchen die ersten Sexualdelikte auf und sie häufen sich bald.

Als Platzwart an Jungen herangemacht

Und immer wieder ging es um Jungen, die missbraucht oder genötigt wurden. In den 2010er Jahren wurde er einmal zu drei Jahren und sechs Monaten und später zu zwei Jahren und sechs Monaten Haftstrafe verurteilt. Der Angeklagte hatte sich als Platzwart auf dem Sportplatz verdingt, um sich an die Jungen heranzumachen. Auch soll er sie mit der Veröffentlichung von Nacktbildern zu erpressen versucht haben.

Im aktuellen Fall ging es wieder um Sexualstraftaten. Während der Verteidiger auf Freispruch plädierte, verhängte das Schöffengericht in Rudolstadt die höchstmögliche Strafe und begründete dies auch mit dem Verhalten im Prozess: Vier Jahre muss der Mann in Haft, kündigte aber an, in Berufung zu gehen.

Rechtsmittel nach Urteil wegen schweren sexuellen Missbrauchs

Auch ein aus Bad Lobenstein stammender junger Mann geht gegen seine Verurteilung als Sexualstraftäter vor. Er hatte den Geschlechtsverkehr mit einer 13-Jährigen, die seine Freundin war, eingeräumt. Das Landgericht Gera verurteilte ihn wegen schweren sexuellen Missbrauchs, wogegen er in Revision geht. Der Bundesgerichtshof muss das Urteil, das drei Jahre Jugendstrafe vorsieht, auf mögliche Fehler überprüfen.

Der wegen schweren sexuellen Missbrauchs in Bad Lobenstein Verurteilte.
Der wegen schweren sexuellen Missbrauchs in Bad Lobenstein Verurteilte. © FMG | Tino Zippel

Das Landgericht Gera verhandelt gegen zwei Männer wegen eines Raubüberfalls in Weida (Landkreis Greiz). Am 21. Dezember 2022 sollen ein 29-jähriger Sozialbetreuer und sein 31-jähriger Komplize einen Mann mit Pfefferspray, Schlägen und Tritten überfallen und 100 Euro entwendet haben. Sie sind wegen schweren Raubes beziehungsweise der Beihilfe und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Beide schweigen in dieser Sache zum Prozessauftakt.

Polizisten im Drogenwahn in Jena attackiert

Ein weiteres Verfahren betrifft den älteren Angeklagten wegen eines Angriffs auf Polizeibeamte in Jena. Der Vorfall ereignete sich Anfang vergangenen Jahres in der Scharnhorststraße. Der Angeklagte räumte die Tat ein und verwies darauf, Alkohol und Crystal Meth konsumiert zu haben. Er sitzt in derzeit in Untersuchungshaft.

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