Goldisthal. Kurz vor dem geplanten Ende hat sich die Einsatzleitung am Samstagabend entschlossen, Thüringens größte Rettungsübung mit mehr als 1000 Einsatzkräften abzubrechen.

Rauch steigt auch noch gegen 10 Uhr am Samstagvormittag aus dem südlichen Portal des knapp 1,5 Kilometer langen Fleckbergtunnels in der Nähe von Goldisthal (Kreis Sonneberg) auf. Der Tunnelausgang liegt mitten in einem bergigen Waldgebiet. Die Einsatzkräfte können den Rettungsplatz am Ausgang nur über befestigte Waldwege erreichen. Mitten im Tunnel steht ein brennender ICE, so das Übungsszenario. Es ist von zahlreichen Schwerverletzen die Rede.

Bereits um 8.38 Uhr heulten am Samstag in Goldisthal und anderen Orten entlang der Bahntrasse die Sirenen. Die Feuerehren werden alarmiert. „Ereignis im Tunnel“, lautet der Einsatzbefehl. Als Einsatzort wird der Tunnel Fleckberg angegeben. 15 Tunnelbasiseinheiten, zusammengesetzt aus mehr als 50 Feuerwehren, rücken aus.

ICE-Brand im Fleckbergtunnel: Bilder von Thüringens größter Rettungsübung

Weitere Bilder der Rettungsübung.
Weitere Bilder der Rettungsübung. © Kai Mudra | Kai Mudra
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Geübt wurde vor allem die Kommunikation - etwa zwischen Einsatzkräften und Krankenhäusern sowie mit Angehörigen.
Geübt wurde vor allem die Kommunikation - etwa zwischen Einsatzkräften und Krankenhäusern sowie mit Angehörigen. © Kai Mudra | Zentrale
Weitere Bilder der Rettungsübung.
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Bei einer großangelegten Übung im Fleckberg-Tunnel in Südthüringen haben mehr als 1500 Rettungskräfte, Statisten und Seelsorger einen Ernstfall auf der ICE-Strecke geprobt.
Bei einer großangelegten Übung im Fleckberg-Tunnel in Südthüringen haben mehr als 1500 Rettungskräfte, Statisten und Seelsorger einen Ernstfall auf der ICE-Strecke geprobt. © Kai Mudra | Zentrale
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Simuliert wurde ein Szenario, bei dem ein voll besetzter ICE nach einer Gefahrenbremsung mitten im Tunnel stehen bleibt und in Brand gerät.
Simuliert wurde ein Szenario, bei dem ein voll besetzter ICE nach einer Gefahrenbremsung mitten im Tunnel stehen bleibt und in Brand gerät. © Kai Mudra | Zentrale
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Für die Übung wurde die Sperrung des Bahnknotens Erfurt genutzt, die von Samstag an bis Sonntagvormittag andauern sollte.
Für die Übung wurde die Sperrung des Bahnknotens Erfurt genutzt, die von Samstag an bis Sonntagvormittag andauern sollte. © Kai Mudra | Zentrale
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Simuliert wurde ein Szenario, bei dem ein voll besetzter ICE nach einer Gefahrenbremsung mitten im Tunnel stehen bleibt und in Brand gerät.
Simuliert wurde ein Szenario, bei dem ein voll besetzter ICE nach einer Gefahrenbremsung mitten im Tunnel stehen bleibt und in Brand gerät. © Kai Mudra | Zentrale
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Außerdem sollte getestet werden, wie tragfähig die Einsatzkonzepte sind und wie leistungsfähig der Digitalfunk ist.
Außerdem sollte getestet werden, wie tragfähig die Einsatzkonzepte sind und wie leistungsfähig der Digitalfunk ist. © Kai Mudra | Zentrale
Weitere Bilder der Rettungsübung.
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Die Übung ist bis gegen 18 Uhr geplant. Kurz davor hat sich die Einsatzleitung entschlossen, abzubrechen, bestätigt Marc Stielow vom Thüringer Innenministerium dieser Zeitung. Es hätte noch bis 20 Uhr gedauert, bis die letzten Verletzten in die vorgesehenen Kliniken gebracht worden wären. Bereits am Mittag deutete sich an, dass die Rettung der etwa 60 verletzten Passagiere, ihre Erstversorgung im Bereich vor dem Tunnelportal und der Weitertransport in die Kliniken, zu lange dauerte.

Am diesem Samstag wird mit doppelt so viel Verletzten trainiert, wie bei den vorangegangenen Übungen. Das Innenministerium will überprüfen, wie effizient ein so genannter Massenanfall von Verletzten bewältigt werden kann. „Die Abläufe müssen wir uns noch einmal genau ansehen“, erklärt Marc Stielow. Dafür seien solche Übungen gedacht, um Schwachstellen zu erkennen. Erfreulich sei gewesen, dass ausreichend Rettungswagen und Personal der Hilfsdienste nach der Alarmierung auch am gedachten Unglücksort eingetroffen sei.

Die Übung wird fast ausschließlich von ehrenamtlichen Feuerwehrleuten und zahlreiche freiwillige Helfer der Hilfsorganisationen bewältigt. Sie alle haben sich der mehrstündigen Schinderei am Samstag gestellt. Sie alle trainierten, um im Ernstfall professionell Menschenleben retten zu können.

Insgesamt machen sich etwa 1000 Einsatzkräfte auf den Weg. Neben den Feuerwehren und 25 Einheiten sämtlicher Thüringer Hilfsorganisationen aus elf Kreisen und kreisfreien Städten kommen auch Notfallseelsorger sowie THW-Einheiten aus Rudolstadt, Erfurt, Gotha, Apolda Suhl und Sonneberg zum Tunnel Fleckberg.

Die Thüringer Kriseninterventionsteams zur Betreuung beispielsweise von Angehörigen Verstorbener oder schwer verletzter Passagiere, fehlen am Einsatzort. Sie werden nicht wie geplant alarmiert, bestätigt Marc Stielow. Weil diesmal die Verletztendarsteller auch mit Familienlegenden ausgestattet werden, macht sich das Fehlen dieser Teams deutlich bemerkbar. Die Rettungssanitäter und Notärzte müssen sich immer wieder um Personen kümmern und diese beruhigen, weil sie Angehörige von schwer Verletzten und gar Toten spielen. Diese Aufgabe wäre den Kriseninterventionsteams zugefallen.

Zudem sind etwa 100 Beamte der Landes- und Bundespolizei im Einsatz. Unter anderem werden mehrere Straßen im Übungsgebiet gesperrt, um Einsatz- und Rettungskräften die Zufahrt zu erleichtern. Hinzu kommen noch ein ADAC-Rettungshubschrauber und insgesamt neun Thüringer Kliniken, die sich ebenfalls an der Übung beteiligen wollen.

Laut Planung sitzen in dem Zug etwa 300 Reisende. Viele stehen nach dem Stopp unter Schock, können aber selber noch laufen und machen sich so zu Fuß auf den Weg aus dem Tunnel. Diese Menschen geordnet zur Sammelstelle zu geleiten, ist eine der Aufgaben der Feuerwehrleute und Rettungskräfte, die zuerst am Einsatzort eingetroffen sind.

Die Feuerwehrleute müssen aber auch die Schwerverletzte bergen. Und zu ihren ersten Aufgaben gehört es, den brennenden Zug zu löschen und ein Einstürzen der Tunnelkonstruktion durch Überhitzen zu verhindern. Der gesamte Einsatz im Tunnel läuft unter Atemschutz, was in der verqualmten Röhre und im engen ICE extrem anstrengend ist.

Das Übungsdrehbuch sollte in der Realität so eigentlich nicht vorkommen. Der ICE-Lokführer hat die Möglichkeit, eine gezogene Notbremse so lange zu überbrücken, bis sein Zug das Ende eines Tunnels erreicht hat, um auf freier Strecke zum Stehen zu kommen. Doch geübt wird das Extremszenario, weil sich so alle Abläufe realistisch trainieren lassen.

In der Realität hat vieles geklappt aber nicht alles. So waren die ersten Tunnelbasiseinheiten im vorgesehenen Zeitraum vor Ort und konnten mit der Erkundung und dem Löschen beginnen. Allerdings war ein alarmierter Trupp auf einen falschen Bereitstellungsplatz gefahren, so dass nachrückende Einheiten nicht schnell genug vor Ort waren. Funklöscher beim BOS-Digitalfunk soll es auf einigen der Anfahrtswege gegeben haben, räumt Marc Stielow ein. Im und am Tunnel selber, soll der Behördenfunk aber funktioniert haben.

Die Übung sei eine besondere „Belastungsprobe“ für den BOS-Behördenfunk gewesen, heißt es. Sämtliche Einsatzkräfte kommunizieren inzwischen digital. Der komplette Funkverkehr samt Datenübermittlung läuft dabei über das BOS-Netz des Landes. Das LKA hatte deshalb IT-Experten vor Ort, um die technischen Voraussetzungen sicherzustellen und den Ablauf zu überwachen. Die Ergebnisse ihrer Messungen hatten Samstagabend noch nicht vorgelegen.

Trotz dieser Probleme sieht Thüringens Innenstaatssekretär Udo Götze in der Tunnelübung einen Erfolg. Der Konzernbevollmächtigte der Bahn, Eckart Fricke, verweist zudem darauf, dass das Rettungskonzept entlang der ICE vorbildlich sei. Auch das habe die Übung gezeigt. Das für die ICE-Hochgeschwindigkeitstrasse in Thüringen und Bayern erarbeitete einheitliche Sicherheitskonzept ist einmalig in Europa. Alle darin einbezogenen Feuerwehrleute wurden mit einheitlicher Technik ausgerüstet und haben bereits mehrfach die Zusammenarbeit trainiert.