Erfurt. Die Thüringer Tourismusbranche will sich digital besser aufstellen und vernetzen. Wirtschaftsminister Tiefensee setzt auf Qualität und sieht in vielen Bereichen „Luft nach oben“.

Ein Telefon klingelt im Erfurter Kaisersaal, ein Handy.

Nein, damit ist das Motto des gestrigen Thüringer Tourismustages „digital weitergedacht“ noch nicht erfüllt. Doch es wird intensiv darüber geredet, wie der Freistaat in der problematischen Branche bestehen kann.

Der zuständige Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) liefert dabei eine gute Diskussionsgrundlage. Er animiert trotz spürbarer Fortschritte zu noch mehr „Willkommenskultur“, fordert die Hoteliers und Gastronomen auf, ihren Mitarbeiter ausreichend Wertschätzung entgegenzubringen. Und, so der Politiker in Richtung der Eigentümer und Pächter: „auf Dauer bringt es nichts, Billigangebote ins Fenster zu stellen“, sondern „Thüringen muss für Qualität stehen“.

Nur so hätte der Freistaat auch eine Chance, sich im Wettbewerb mit der ganzen Welt zu behaupten. In fast allen Bereichen gebe es „noch Luft nach oben“. Unterstützung erhält er in vielen Punkten von Studenten und Auszubildenden aus der Tourismusbranche. Sie stellen ihre Ansichten, Sorgen und Wünsche vor, die sie im Tagungsformat „Barcamp“ gesammelt haben. Das Digitale mit eingeschlossen .

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Civey - Was ist das?

App für Saurier-Wanderweg auf dem Jenzig

Tiefensee kündigt an, dass erste Ergebnisse der neuen Datenbank ThüCat (Thüringer Content Architektur Tourismus) Ende des Jahres sichtbar sind. Die Investitionskosten von 650.000 Euro werden aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gezahlt. Die ThüCat soll Unternehmen, Regionen, Städte und Freizeiteinrichtungen digitale Präsentationsmöglichkeiten bieten und für Touristen zugleich eine schnelle Informationsquelle für Übernachtungen oder Sehenswürdigkeiten sein. „Wir müssen unsere Produkte besser sichtbar machen“ mahnt Tiefensee eine Vernetzung an und ermuntert die Kommunen für ein entsprechendes Umfeld zu sorgen.

Doch es wird im Kaisersaal vor rund 270 Touristikern aus allen Regionen Thüringens nicht nur geredet, sondern auch geehrt. Zum achten Mal vergibt das Ministerium in Kooperation mit dem ADAC Hessen-Thüringen den Tourismuspreis an Menschen und Projekte, die einzigartige Angebote schaffen und den Freistaat als Reiseland attraktiv machen. Die Gewinner erhalten je ein Preisgeld in Höhe von 1500 Euro sowie einen Imagefilm und ein Glasschild .

In der Kategorie Angebot und Qualität siegt das Treibhouse aus Bad Lobenstein, das auf dem Bleilochstausee zwei schwimmende Ferienhäuser hat, die Freiheit und Luxus auf dem Wasser versprechen. In der Kategorie Marketing und Kooperationen gewinnt das Team um Katrin Tepper aus Ruhla, das als Reiseanbieter mit „Wandern in Thüringen“ passgenaue Rundum-Angebote für Einzel- und Gruppentouristen – auch ohne Gepäck – bietet. Und den Sonderpreis „Digitale Lösungen im Tourismus erhält die App „SaurierPfad“ aus Jena, für den ersten virtuellen Saurier-Wanderweg auf dem Jenzig.

Es gibt für alle Preisträger verdientermaßen viel Beifall. Und fast zur Mittagsstunde klingelt wieder ein Handy. Wahrscheinlich der erste Glückwunsch ...

Preisträger

  • Kategorie Angebot und Qualität: 1. Treibhouse Bad Lobenstein
  • Anerkennung für „Liebhabertheater Großkochberg“, Hotel & Restaurant Raabe Mühlhausen
  • Kategorie Marketing und Kooperationen: 1. „Wandern in Thüringen“ aus Ruhla
  • Anerkennung für Hotel-Restaurant Zwergschlösschen e.K. in Gera und „Sommerfrische im Schwarzatal“
  • Sonderpreis „Digitale Lösungen: 1. App „SaurierPfad“ aus Jena
  • Anerkennung für die Neue Tourist Information Weimar“ und das „Jenseitsspiel“ Stadtmuseum Erfurt