Schallenburg. Im Sömmerdaer Ortsteil Schallenburg sprach im Gasthof AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke, während es an der alten Schule um mehr Farbe ging

Etwa 100 Zuhörer waren da – und sogar ein japanisches Fernsehteam. Schallenburgs Gasthof Bierbach erlebte am Montagabend einen Wahlkampfauftritt von Björn Höcke, Spitzenkandidat der AfD zur Thüringer Landtagswahl. „Am 27. Oktober wollen wir Geschichte schreiben. Unter dem machen wir es nicht“, sagte der. Wer gekommen war, um den Landessprecher zu hören, musste sich gedulden. Höcke kam erst nach einer Dreiviertelstunde. Zuvor hatten die hiesigen Wahlkreiskandidaten Torsten Czuppon (Sömmerda II) und Stefan Schröder (Sömmerda I, Gotha III) Gelegenheit, sich und ihre Themen vorzustellen.

Höcke arbeitete sich nach ausführlicher Medienkritik zunächst vor allem an den Schlagworten der Großplakate der CDU ab. Er warf ihr und deren Landeschef Mike Mohring, Heuchelei vor. In Einwanderung, Energiewende und Europa-/Geld-Politik sei aber der Konsens der „Kartellparteien von Ex-SED bis CDU“ gegeben – und in der Konsequenz „das Land existenziell gefährdet“.

Im Schallenburger Bürgerhaus fand nahezu zeitgleich eine Gegenveranstaltung statt. Björn Höcke könnte den Hinweis bei der Einfahrt in den Sömmerdaer Ortsteil gesehen haben. „Schallenburg wird bunt. Bratwurst für Farbe“ war auf einem Transparent zu lesen. Etwa drei Dutzend Menschen waren dem Aufruf des Schallenburger e.V gefolgt. Die Einnahmen der sich monatlich wiederholenden Aktion sollen die Renovierung fördern.