Sömmerda. Bei ihrem Plan zur nachhaltigen Bewässerung von städtischen Pflanzungen ist die Stadtverwaltung Sömmerda ausgebremst worden.

Bei ihrem Plan zur nachhaltigen Bewässerung von städtischen Pflanzungen ist die Stadtverwaltung Sömmerda auf dem Obermarkt offenbar ausgebremst worden. Unbekannte haben zwei der drei um den im vergangenen Jahr gepflanzten Lindenbaum aufgestellten Bewässerungssäcke aufgeschlitzt, sodass das Wasser wegfloss und nicht gezielt den Baum erreichte. Das geht aus einer Mitteilung der Stadtverwaltung hervor.

„Es ist ärgerlich, dass wir als Stadt bereits in der Testphase für eine nachhaltige Bewässerung auf diese Art und Weise ausgebremst werden“, erklärte Dagmar Becker, Sachgebietsleiterin Grünanlagen beim städtischen Betriebshof. Für Bürgermeister Ralf Hauboldt sei die mutwillige Zerstörung nicht nachvollziehbar. „Jede Art von Vandalismus an städtischem Eigentum ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern hat auch Konsequenzen für den städtischen Haushalt, der durch die Corona-Auswirkungen generell schon belastet ist“, sagt er.

Der Betriebshof hat für seine Testphase zunächst sechs Bewässerungssäcke angeschafft, die jeweils 75 Liter Wasser fassen, und sie an drei Standorten angebracht. Die Säcke haben gegenüber der normalen Bewässerung den Vorteil, dass Wasser langsam und gleichmäßig versickert und gezielt dorthin kommt, wo es den Bäumen den meisten Nutzen bringt. Ein Nebeneffekt sei nach Ansicht von Dagmar Becker zudem, dass Baumscheiben, wenn die Bäume über Bewässerungssäcke ihr notwendiges Nass beziehen, sauberer bleiben. Außerdem kann die Menge des abgegebenen Wassers flexibel gestaltet werden, da die Bewässerungssäcke durch ein Reißverschlusssystem miteinander gekoppelt sind und so das Aufnahmevolumen für Wasser vergrößert werden kann. Die vergangenen beiden trockenen Jahre sind auch am städtischen Grün nicht spurlos vorbei gegangen, heißt es abschließend.