Werningshausen. Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Werningshausen haben allerdings kein Equipment. Sie trainieren trocken

Feuerwehrwettkampfsport liegt den Frauen und Männern der Freiwilligen Feuerwehr von Werningshausen am Herzen. Mehrmals im Jahr geht es zu befreundeten Feuerwehren, um ihre Schnelligkeit im Löschangriff „Nass“ unter Beweis zu stellen.

Dabei muss jeder Handgriff sitzen, vom Startpunkt an bis zum Anschmeißen der Tragspritze TS8, dem Eintauchen des Saugrohrs in den Wasserbottich, anschließend geht es im Eiltempo über 90 Meter dem Ziel entgegen. Zuvor müssen noch die Wasserschläuche an die Verteilerkupplung angeschlossen werden.

Nur einen Haken hat die ganze Sache: Das gemischte Team Werningshausen, bestehend aus vier Feuerwehrfrauen und drei Kameraden, hat gar keine eigene Wettkampf- Tragspritze.

So wie jetzt zum Feuerwehrfest in Kleinbrüchter im Kyffhäuserkreis reiste das Team um Trainer Holger Schwarze ohne Pumpe an. In solch einen Fall stellt in der Regel der Gastgeber oder eine befreundete Wehr die Tragspritze zur Verfügung. Bereits seit vier Jahren wird der Löschangriff „Nass“ also trocken trainiert, die alte Pumpe hat ihren Geist aufgegeben, somit fehlt dann eben die nötige Wettkampfpraxis.

Jedoch zeigten die Feuerwehrfrauen bei den Landesmeisterschaften 2018 in Dobareuth ihren Siegeswillen und heimsten die Meisterschaft ein, und das ohne eigene Tragspritze.

„Wir sind froh noch eine gemischte Mannschaft zu zusammen zu bekommen, bei den Männern hapert es an Nachwuchs, so haben wir uns mit den Frauen zusammen getan“, sagt Schwarze. Der Altersdurchschnitt ist durchwachsen und reicht von 17 bis 57 Jahre.

Feuerwehr sucht Tragspritze

„Klar haben wir als Ortsfeuerwehr eine TS8, die wir hegen und pflegen, die darf aber nicht zu Wettkampfzwecken genutzt werden, denn die muss im Ernstfall vor Ort und Einsatzbereit sein“, so Schwarze weiter. Augenscheinlich sind die Wettkampfschläuche auch nicht mehr die Jüngsten, erfüllen aber ihren Zweck.

In Kleinbrüchter erzielte das Team um Schwarze in der DIN-Wertung in zwei Läufen eine passable Bestzeit in zwei Läufen von 34, 87 Sekunden.

Derzeit zählt die Freiwillige Feuerwehr 20 Einsatzkräfte, darunter sind auch Techniker mit handwerklichem Geschick. „Das Team und ich würden sich freuen, wenn wir eine Tragspritze, die nicht mehr sonderlich gebraucht wird, von einer Feuerwehr zur Verfügung gestellt bekommen. Das Alter spielt keine Rolle. Nur intakt sollte die Technik noch sein“, betont Feuerwehrmann Schwarze.

Mit einer Tragspritze und getreuen Wettkampfbedingungen, könnte man vielleicht wieder mehr junge Leute in die Wettkampftruppe locken. Denn wer will schon trockenes Training durchführen.

„Das ist doch wie ein leeres Glas“, sagt Schwarze schmunzelnd.