Landkreis. Zum Schuljahresstart sucht das Schulamt noch Lösungen für Fehlstellen

Tim und Tina haben mit ganz viel Hilfe für sich und die Schulanfänger der Evangelischen Grundschule die „furchtbar, schrecklich, wunderbar“ (Eigenwerbung) dummen Dummimonster vertrieben. Einfach weggesungen. Das grässliche Trio hatte im mitreißenden Theaterstück beim Schuleinführungsgottesdienst in der Sömmerdaer Bonifatiuskirche den Weg zur Schule versperrt: „Zur Schule geh’n? Wieso? Warum? Bleib dumm! Bleib dumm!“, luden sie – eigentlich ganz überzeugend vorgetragen – ein. Auf diese Einladung wollte sich dann aber doch keines der Kinder einlassen.

Pfarrerin Christiane Bertling-Beck, sie ist auch die Religionslehrerin der Kinder, beglückwünschte die Schulanfänger, machte ihnen Mut und versprach ihnen Hilfe auf dem Weg – und jedem samstäglichen Zuckertütenträger für den Schulranzen einen sie begleitenden leuchtenden Engel.

Nach den Schuleinführungen am Samstag beginnt heute nach den Sommerferien das neue Schuljahr. Im Landkreis Sömmerda besuchen nach aktuellen Angaben des Staatlichen Schulamtes Mittelthüringen 2397 Kinder die Grundschule. Sie werden von 152 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet.

Es gibt 1567 Schülerinnen und Schüler an den Regelschulen (142 Lehrer), 28 an Förderzentren (35), 386 in Gemeinschaftsschulen (26) sowie 1736 Gymnasiasten (137 Pädagogen). An Berufsbildende Schulen beträgt die Schülerzahl 1012 (im Verbund mit dem Weimarer Land/79 Lehrkräfte).

Im gesamten Schuljahr 2018/2019 (das ging vom 1. August 2018 bis 31. Juli 2019) hätten in dessen Zuständigkeitsbereich laut Schulamt „durch Versetzung in den Ruhestand, Erreichen der Altersrente, Ende von Altersteilzeitmodellen und Tod“ an den Schulen insgesamt 389 unbefristet Beschäftigte ihren Dienst beendet.

Das betreffe an Grundschulen 74 Lehrkräfte, an Regelschulen 69. an Förderschulen (inklusive Sozialpädagogische Fachkräfte) 45. an Gemeinschaftsschulen 22, an Gymnasien und Gesamtschulen 109 sowie an den Berufsbildenden Schulen 70. Gleichzeitig seien im gesamten Schulamtsbereich Mittelthüringen im Schuljahr 2018/2019 und beginnendem Schuljahr 2019/2020 (1. August 2018 bis 6. August 2019) 353 Stellen unbefristet nachbesetzt worden. An Grundschulen waren das 67, an Regelschulen 68, an Förderschulen 37, an Gemeinschaftsschulen 46, an Gymnasien und Gesamtschulen 84, an berufsbildenden Schulen 51.

„Die noch nicht besetzten Stellen (Absagen, Kündigungen bereits geschlossener Verträge…) sind in Arbeit. Eine Nachbesetzung der Stellen soll zeitnah erfolgen“, teilt Jürgen Ranft, Arbeitsbereichsleiter im Schulamt, mit.

Wie in den vergangenen Jahren gebe es Probleme, die für alle Schulen mehr oder weniger gleich auftreten und noch nicht gelöst seien, so Ranft. „Hier ist vor allem der Bedarf an Lehrkräften allgemein und der spezielle Bedarf im Besonderen zu nennen. Durch Festeinstellungen kann nicht der gesamte Bedarf gedeckt werden. Dies wird aufgrund der Bewerbersituation auch in den folgenden Jahren nicht anders werden können.“

Hierfür stünden für das gesamte Schulamt Mittelthüringen die Vertretungsreserve (21 Vollbeschäftigteneinheiten) und zusätzliche befristete Einstellungen (2018 und 2019 mit 146 Vollbeschäftigteneinheiten) zur Verfügung. Eine große Herausforderung stelle nach wie vor die Gewinnung geeigneter Lehrkräfte dar.

Die Personalsituation im Erzieherbereich wird vom Schulamt als „aktuell gut“ eingeschätzt.

Angespannte Personalsituationen (zum Beispiel an einigen Grundschulen des Weimarer Landes) würden häufig durch langzeiterkrankte Kollegen hervorgerufen. Außerdem stünden momentan keine Bewerber zur Verfügung. Jürgen Ranft: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Verbesserung der Situation. Das Schulamt optimiert mit den Schulen die Einsatzplanung der Lehrkräfte.“