Über die Endlosbaustelle Flughafen Berlin Brandenburg (BER) können die Weißenseer nicht lachen. Sie haben ihren eigenen BER, in dem Falle die Stadtinformation. Fällt der Name Markt 18, gehen bei ...

Über die Endlosbaustelle Flughafen Berlin Brandenburg (BER) können die Weißenseer nicht lachen. Sie haben ihren eigenen BER, in dem Falle die Stadtinformation. Fällt der Name Markt 18, gehen bei vielen die Jalousien runter.

Mit Städtebaufördermitteln ein historisches, aber unansehnliches Gebäude an zentralem Platz zu sanieren und zur Tourist-Information mit öffentlicher Toilette umzubauen, war 2014 ein hehres Ziel. Das Jahrhunderte alte Gebälk barg allerdings böse Überraschungen. Als Krux erwies sich, dass in Verträgen mit Baufirmen und Architekten zu Beginn kein Fertigstellungstermin festgesetzt wurde.

Erschwerend kam hinzu, dass Baufirmen gewechselt werden mussten, sich teilweise keine Betriebe auf Ausschreibungen meldeten und das Verhältnis Bürgermeister – Architekt (bei der letzten Kommunalwahl in den Stadtrat gewählt), sagen wir mal, nicht das beste ist. Dieses Thema kam in der jüngsten Sitzung auf den Tisch. Dass sich die Baumaßnahme inzwischen über sechs Jahre hinzieht und noch kein Ende in Sicht ist, ärgert auch den Bürgermeister. Hinzu kommen von Jahr zu Jahr sinkende Fördermittel und steigende Baukosten, die die Stadt drücken. Wenn fünf Gewerke, die gleichzeitig arbeiten sollten, aber nur ein, zwei oder gar keine Leute schicken, kann es ja auch nicht vorwärts gehen. Ein neuer Architekt? Eine extra Bauaufsicht? Die Stadt ist gefordert, Nägel mit Köpfen zu machen. Da ist es allzu verständlich, dass man sich mit dem alten Schützenhaus keinen zweiten BER nach Weißensee holen möchte.