Junge Forscher aus Sömmerda überzeugen mit ihren Projekten

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Im Regionalwettbewerb Mittelthüringen am 22.2.2023 erzielten alle Jungforscher des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Sömmerda Plätze auf dem Treppchen. Im Bild hinten von links nach rechts Lissy Wittig, Lilli Fritsch, Malia Schölzel, Marie Rothhardt, Kati Hofmeister und vorn von links nach rechts Lotta Leffler, Finja Schmidt, Thore Watzek.

Im Regionalwettbewerb Mittelthüringen am 22.2.2023 erzielten alle Jungforscher des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Sömmerda Plätze auf dem Treppchen. Im Bild hinten von links nach rechts Lissy Wittig, Lilli Fritsch, Malia Schölzel, Marie Rothhardt, Kati Hofmeister und vorn von links nach rechts Lotta Leffler, Finja Schmidt, Thore Watzek.

Foto: Lissy Wittig

Landkreis.  Schüler aus dem Landkreis erhalten beim 28. Regionalwettbewerb Preise in Physik, Chemie, Biologie und Technik.

Der Jubel am Albert-Schweitzer-Gymnasium Sömmerda war groß. Im Regionalwettbewerb Mittelthüringen von Jugend forscht/Schüler experimentieren am Dienstag in Weimar erzielten alle Jungforscher des Gymnasiums Plätze auf dem Treppchen.

„Unsere neugierigen, kreativen, klugen Köpfe haben sich Fragen des Alltags gewidmet und konnten mit ihren Erkenntnissen glänzen“, freute sich Lissy Wittig, stellvertretende Schulleiterin, die auch selbst mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde und einen Workshop für Projektbetreuende absolvieren darf.

In der Kategorie Schüler experimentieren erzielten Thore Watzek aus der Klasse 8c mit „Prima Klimakleber – Natürlich kleben“ den 3. Platz Physik und einen Sonderpreis Umwelttechnik sowie Malia Elena Schölzel (8c) und Marie Rothhardt (8b) mit „Energie sparen, ganz natürlich“ den 1. Platz Physik und einen Sonderpreis Energiewende und Klimaschutz.

Natürlicher Kleber und bessere Wärmedämmung

Der 13-jährige Sömmerdaer Thore Watzek beschäftigte sich in der Projektarbeit mit der Frage, was ein natürlicher Ersatz für künstliche Klebstoffe sein könnte. Im Experiment wurde die Klebstoffwirkung von zum Beispiel Kiefernharz, Karamell oder Honig ermittelt. In dieser Arbeit bedeutete Kleben fürs Klima, Naturstoffe statt Kunststoffe zu nutzen.

Die 13-jährige Malia Elena Schölzel aus Sömmerda und die 14-jährige Marie Rothhardt aus Weißensee widmeten sich der Frage, welche natürlichen Stoffe ähnlich gut Wärme isolieren wie Styropor. „Die Energiekrise und die Inflation sind ein Problem, das auch mit besserer Wärmedämmung gelöst werden kann“, sagt Marie Rothhardt. Die Schülerinnen haben daher sechs pflanzliche und tierische Materialien auf ihre Isolationseigenschaften hin untersucht und sie mit denen von Styropor oder Glaswolle verglichen. Dabei herausgekommen ist, dass in erster Linie Rehhaar, ferner Stroh und Heu sogar besser dämmen, als die umweltbelastenden Kunststoffe.

Ebenfalls am Sömmerdaer Gymnasium lernen Finja Pauline Schmidt (8d) und Lotta Leffler (8d), die mit „Sonnenbaden, aber natürlich!“ den 3. Platz Biologie bei Schüler experimentieren belegten, und Kati Hofmeister (8e) und Lilli Fritsch (8e), die mit „Haare im Stresstest“ den 2. Platz Biologie holten. Die beiden 14-jährigen Finja Pauline Schmidt aus Sömmerda und Lotta Leffler aus Alperstedt testeten natürliche Öle auf ihre UV-Schutzwirkung, um herauszufinden, ob es für den Schutz der Haut beim Sonnenbaden tatsächlich Sonnencreme benötigt. Denn diese enthalte nicht selten Inhaltsstoffe, die bei näherer Prüfung zum Teil als krebserregend gelten.

Wie widerstandsfähig menschliche Haare gegenüber Chemikalien sind, ermittelten die 14-jährige Kati Hofmeister aus Alperstedt und die 13-jährige Lilli Fritsch aus Weißensee im Stresstest. Sie dokumentierten Veränderungen der Haarstruktur unter Einwirkung von Chemikalien, wie Ethanol oder Spülung.

„In diesem Jahr fand der Wettbewerb in Weimar erstmals wieder in Präsenz und unter der Organisation der Bauhaus-Universität und der MFPA statt, die einen spannenden Einblick in ihre Arbeit und ihr Wirken geboten haben“, blickt Lissy Wittig auf einen lehrreichen Tag zurück. Die MFPA (Materialforschungs- und Prüfanstalt) ist die amtliche Materialprüfanstalt im Freistaat Thüringen.

Sonderpreise für Hundetraining- und Chili-Projekt sowie Wasserfilterbau

Erfolgreich vertreten im Wettbewerb war auch das Prof.-Fritz-Hofmann-Gymnasium Kölleda, das ebenfalls mehreren Preisträgern gratulieren konnte. So gingen im Bereich Schüler experimentieren Sonderpreise Biologie an Malien Näther (10) aus Rastenberg und Jannik Röttelbach (11) aus Hardisleben für das Projekt „Erfolgreiches Hundetraining“ sowie an Manuel Rohe (12) aus Schillingstedt für das Projekt „Wie funktioniert die Schärfe von Chili?“

Außerdem erhielt Max Nagel (11) aus Buttstädt bei Schüler experimentieren einen Sonderpreis plusMINT Chemie für interdisziplinäre Projekte für „Methoden zur Filterung von verschmutzten Wassern, Selbstbau einer Wasserfilteranlage“.

Einen 3. Preis Chemie wurde den beiden Kölledaerinnen Mette Anni Streck (10) und Helene Finger (11) in der Kategorie Schüler experimentieren für „Wie speichert und verwendet man grüne Energie? Vielleicht mit einer Batterie?“ zugesprochen. Die Schülerinnen des Kölledaer Gymnasiums bauten eine Alu-Luft-Salz-Batterie, um zu verstehen, wie eine Batterie funktioniert, und betrachteten verschiedene Arten von Batterien.

Einen Sonderpreis Chemie im Bereich Schüler experimentieren bekamen Hannah Hoffmann (11) aus Buttstädt, Greta Schmidt (10) aus Buttstädt und Frieda Reuter (10) aus Kölleda für das Projekt „Kristalle züchten“ und einen Sonderpreis Physik gab es für Fritz Fischer (10) aus Schafau für das Projekt „Mit Handkraft Strom erzeugen und mehrere LED zum Leuchten bringen“. Dazu nutzte der Schüler des Kölledaer Gymnasiums einen Generator, der mit einem Riemen und zwei unterschiedlichen Rädern per Hand betrieben wird.

Jüngster Preisträger aus dem Landkreis ist neun Jahre alt

Ein 3. Preis Technik im Bereich Schüler experimentieren ging an Lenny Schirrmeister (13, Rastenberg), Colin Haferburg (12, Rastenberg) und Max Pappe (13, Rastenberg) von der Gemeinschaftsschule „Maria Martha“ in Rastenberg für das Projekt „Von der Dampfmaschine zu Industrie 4.0“. Mit dem Bau eines Maschinenhauses stellten sie die technische Entwicklung der Antriebe von Arbeitsmaschinen bis zur elektronischen Steuerung dar.

Der jüngste Preisträger aus dem Landkreis ist der neunjährige Taro Rohe aus Sömmerda, der die Wippertus-Grundschule Kölleda besucht. Er ging der Frage nach: „Wie funktioniert ein Mikrofon?“ Dafür erhielt er in der Kategorie Schüler experimentieren einen Sonderpreis Technik.

Weitere Schüler aus dem Landkreis Sömmerda waren innerhalb von Gruppen aus Erfurter Schulen erfolgreich am Wettbewerb beteiligt. So errang Moritz Schröder (17) aus Sömmerda vom Spezialschulteil am Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt gemeinsam mit Ole Winking (17, Erfurt) und Robert Wiegand (18, Erfurt) einen 2. Preis Technik bei Jugend forscht für „#AnalogIstOldschool – Digitalisierung der Messtechnik zum Experimentieren im Unterricht“.

Hannes Springer (17) aus Griefstedt besucht ebenfalls den Spezialschulteil am Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt und erhielt gemeinsam mit Anna Daschkovska (17, Reichenberg) in der Kategorie Jugend forscht einen 3. Preis Physik für „Optimierung der Energieaufnahme von Solarzellen“.

Einen Sonderpreis Technik bei Jugend forscht errang außerdem Marek Ostrý (18) aus Sömmerda zusammen mit David Bartl (18, Georgenthal) und Dorothea Krahmann (17, Erfurt) vom Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt für „Entwicklung eines Neuronalen Netzes zur Maskenerkennung mithilfe von Transfer Learning“. Sie dürfen die Forschergruppen an der MFPA Weimar besuchen.