Sömmerda. Rassegeflügelzüchter wollen für ihr Hobby werben und haben extra einen Schlupfapparat ausgeliehen

Auch bei Karsten Kannegießer steigt die Vorfreude auf den Thüringentag.

Das liegt nicht nur daran, dass er sich auf das dreitägige Großereignis freut, sondern auch daran, weil er zusammen mit dem Kreisverband der Rassegeflügelzüchter selbst für Attraktionen sorgen wird. Eine hält ihn schon seit Tagen auf Trab.

Am Samstag und Sonntag sollen nämlich Besucher die Möglichkeiten bekommen, im Stadtpark, da wo auch der Bauernverband sich und seine Erntefahrzeuge präsentieren wird, das Schlüpfen von Küken live mitzuerleben. Da die Brutzeit insgesamt 21 Tage dauert, hat Karsten Kannegießer vor etwa drei Wochen mit den Vorbereitungen begonnen. Seitdem vergehe kein Tag, an dem er nicht nach den Eiern schaue. „Das ist auch für mich als Züchter immer wieder aufregend.“ Eier von Tieren der Rassen Vogtländer, Seitenhuhn und Brahmas hat er ausgewählt.

Damit das Spektakel tatsächlich hautnah miterlebt werden kann, hat sich Kannegießer einen durchsichtigen Schlüpfapparat vom Landesverband in Erfurt ausgeliehen. Läuft alles nach Plan, dann können die Thüringentag-Besucher den Nachwuchs am Wochenende begrüßen. Für die Rassegeflügelzüchter ist das Schlüpfen mit Arbeit verbunden. „Sind die Küken geschlüpft, müssen sie mit Wasser, Futter und natürlich Wärme versorgt werden“, erklärt der Fachmann. Darüber hinaus wird der Verband bereits ausgewachsene Perlhühner, Vogtländer und auch Tauben zur Schau stellen.

Den Stand im Stadtpark werden Samstag wie Sonntag Mitglieder des Kreisverbandes betreuen und für Interessierte Ansprechpartner sein.

Karsten Kannegießer fand selbst durch einen Zufall zu seinem viele Jahre brachliegenden Hobby zurück. „Schon als Jugendlicher habe ich in Ottenhausen Geflügel gezüchtet. Später dann war viele Jahre Ruhe. Als ich 2005 nach Guthmannshausen zog, stand da ein Hühnerhaus und meine Begeisterung war zurück!“

Seit zehn Jahren ist er im Vorstand des Kreisverbandes aktiv. Dem Verband gehören aktuell 17 Ortsvereine und damit 225 Züchter und 29 Jungzüchter an. Jetzt standen Veränderungen an. Wido Limpert, der zehn Jahre an der Spitze des Verbandes gestanden hatte, trat bei der Wahl des Kreisvorsitzenden Anfang Juni nicht wieder an. Laut Kannegießer wurde das im Vorstand sehr bedauert. „Seine Fachkompetenz und sein Weitblick haben die Rassegeflügelzucht durch unzählige Aktivitäten erlebbar gemacht“, sagt er. Wido Limperts Verdienst sei es auch, dass die Zahl der Mitglieder in all den Jahren konstant geblieben sei. Limpert werde weiterhin im Vorstand mitarbeiten. Neu an die Spitze des Kreisverbandes der Rassegeflügelzüchter gewählt wurde Michael Krieg aus Kindelbrück. Dem neuen Vorstand gehören sieben Mitglieder und zwei Beisitzer an.